Sucht man die „Felgendreher“ bei ihrer Probe in der ehemaligen LPG in Felgentreu, geht man am besten der Musik und dem Geschnatter nach, denn sie sind ein musikalisches und mitteilsames Völkchen. Noch besser aber können sie tanzen, womit sie ihrem Namen alle Ehre machen: die Felgentreuer, die sich im Tanze drehen. Die bewegungsfreudige Visitenkarte des Dorfes feiert ihr zehnjähriges Bestehen.
Anke Opitz und Jutta Rausch hatten damals die Idee, eine Tanzgruppe im Dorf zu gründen. In Luckenwalde waren sie zuvor Mitglieder einer Line-Dance-Gruppe. „Es hat so viel Spaß gemacht. Da dachten wir: Warum nicht auch in Felgentreu?“, berichtet Anke Opitz. Zunächst setzten sie Country-Rhythmen um. Heute präsentieren sie auch Volkstänze, Hits der 70er Jahre und Klassiker wie den Bändertanz oder „Annemarie“. In ihrem neuesten Programm haben sie sich „Santiano“ zum Vorbild genommen, eine deutsche Band, die traditionelle Volkslieder, Schlager, Irish Folk und Seemannslieder mischt.
Die farbenfrohen Trachten wurden aus Gardinenstoff genäht. Besondere Verdienste als Schneiderin hatte sich Marlis Hermann erworben. Sonja Hennig veredelte mit Nadel und Faden die Schürzen; Marij Vestjens sponserte als gebürtige Holländerin echte Holzschuhe.
Inzwischen wird aus sieben Kostümen gewählt. „Bei ,Santiano’ tragen wir schwarze Hosen und schwarze Blusen“, berichtet Karola Neuenkirch, die die Auftritte der „Felgendreher“ akribisch in einer Chronik festhält. Den Namen „Felgendreher“ hat sich die Truppe nach einem Jahr gegeben. „Wir wollten zuerst die Anfangsbuchstaben aller Vornamen zusammensetzen, aber das hat nicht geklappt“, berichtet Karola Neuenkirch. Die zündende Idee hatte dann Jutta Rausch. „Ein früherer Kunde hieß Felgendreher und mir ist der Name im Flugzeug wieder eingefallen“, berichtet sie.
Anke Opitz ist die choreografische Chefin
Heute gehören 13 Frauen und ein Mann zum Ensemble. Roland Brenner ist nicht nur der Hahn im Korbe, sondern auch der organisatorische Kopf. Im wörtlichen Sinne hat er beim Tanzen den Hut auf; die choreografische Chefin ist Anke Opitz. „Und ich bin ziemlich streng“, gesteht sie. Für Neulinge dürfte es schwer sein, die mühsam eingeübten Tanzschritte zu beherrschen. Inzwischen sind die „Felgendreher“ bei Dorffesten, runden Geburtstagen, Jubiläen und Familienfeiern nicht mehr wegzudenken. Auftritte hatten sie auch schon bei der Grünen Woche in Berlin, beim Kreiserntefest und dem 20. Gründungstag von Nuthe-Urstromtal.
Von Elinor Wenke