Bürgermeister Andreas Igel (SPD) will den Vorwurf, dass die Rathausspitze von Ludwigsfelde für eine Wiederbelebung der Klubhaus-Gaststätte zu wenig getan habe, nicht stehen lassen. Den Stadtverordneten wurden sämtliche Vermietungsaktivitäten dargelegt.
Wie berichtet, wollte die Verwaltung den Restaurantbetrieb mangels Betreiber nicht wieder aufnehmen, sondern die Räume für Veranstaltungen nutzen. Im Herbst 2016 hatte mit dem Betreiber des „Ludwig“ der zehnte Gastronom seit Mauerfall und der erste nach der 2014 beendeten Generalsanierung des denkmalgeschützten Hauses die Segel gestrichen. Lediglich der letzte Gastronom vor der Sanierung, das griechische Restaurant „Korfu“, verließ das Haus 2011 nicht aus eigenem Willen, es musste den Bauarbeiten weichen. Allerdings war der erfolgreiche Betrieb nur mit der Fläche im Seitenflügel gelungen, die zur Lounge umgebaut ist.
Die Erklärungen im Rathaussaal gab Anja Ervens-Werner vom städtischen Gebäudemanagement. Ausführlich präsentierte sie grundsätzliche Schritte der Stadt für die professionelle Vermietung und die Historie zur Wiedervermietung des Restaurants. Danach wurde das Inventar nach Insolvenzanmeldung mit Verpächterpfandrecht belegt, die Insolvenz mangels Masse abgelehnt und mit dem Pächter vereinbart, dass die Stadt den Gastronomiebereich nach der Räumung bis 31. März 2017 wieder vermieten kann. Es gab Anforderungserstellungen und Exposés, Bedingungen, Einschränkungen und Anforderungen zur Vermarktung.
„Immer fehlte irgendwas“
Eine Großfleischerei, eine Rathausbrauerei, eine Catering-Firma sowie Ludwigsfelder Gastronomen hätten Interesse bekundet, sagte Ervens-Werner. Ein Berliner Makler-Büro hatte den Auftrag, potenzielle Betreiber aus der Interessentenkartei zu akquirieren, ein Exposé sei im Mai freigegeben und auf öffentlichen Immobilien-Portalen online gestellt worden. „Bis Oktober gab es 650 Klicks und sehr viele Abrufe“, so die Frau vom Gebäudemanagement. Mit etlichen Interessenten habe man sich die Räume angesehen. „Aber immer, wenn es konkret wurde, ging’s nicht weiter, immer fehlte irgendwas“, sagte Ervens-Werner.
Die Fachausschüsse lehnten eine alternativlose Gaststättenschließung ab. Nun legt Igel eine Variante vor, wonach es wieder eine Klubhaus-Gaststätte geben kann – sollte sich denn ein potenter Betreiber finden.
Von Jutta Abromeit