Wenn man am Samstagabend in der Nähe des Musikerviertels in Jüterbog flanierte, wurde man von Live-Musik und dem Duft von Bratwurst und Zuckerwatte angezogen. Das Fest, das an diesem Wochenende dort gefeiert wurde, hat tiefe Wurzeln. „Das Event wurde vor Jahren von der Fleischerei Belz ins Leben gerufen“, berichtete Gastwirt Frank Scharmann, „zu dieser Zeit gab es sogar zwei Feiern in der Haydnstraße, eine im Frühling, und eine im Herbst.“
Alte Idee neu belebt
Doch dann verlief alles irgendwann im Sande. Allerdings wollte man das nicht dabei belassen. „Einige der Anwohner sprachen mich an, ob ich die Veranstaltung nicht fortführen könne“, erzählte Scharmann, der selbst in dem Viertel aufgewachsen ist. Also startete er eine neue Reihe von Events, die noch unter dem Namen Haydnstraßenfest lief.
„Doch da nicht nur die Bewohner dieser einen Straße, sondern die des ganzen Viertels daran teilnahmen, nannten wir es kurzerhand Musikerviertelfest“, sagte er. Dieses läuft nun wieder seit einigen Jahren und erhält stets guten Zuspruch. „Allerdings ist so eine Veranstaltung ohne die Hilfe vieler großer und kleiner Sponsoren nicht möglich. Daher geht auch diesmal wieder ein großer Dank an alle Unterstützer“, sagte Scharmann. Mit dem Wetter hatte man „bislang meistens Glück“.
Live-Musik mit „Matador“
So auch am Sonnabend, obwohl es erst nicht nach einem sonnigen Abend aussah. Ab 17 Uhr versammelten sich die ersten Gäste um gemeinsam zu feiern, sich zu unterhalten und etwas Zeit zu verbringen. „Man sieht die Nachbarn heutzutage ja kaum noch, wenn man arbeiten ist“, sagte Scharmann, „so entstand ja auch die Idee zu diesem Event.“
Natürlich gehört zu einer Feier im Musikerviertel auch Musik. „Auf vielfachen Wunsch haben wir die Band ‚Matador‘ wieder für uns gewinnen können. Diese war schon zu Anfangszeiten dabei und ist vielen noch gut in Erinnerung“, so Scharmann weiter. Im Laufe der Jahre hat sich die Besetzung der Band geändert und das Programm wurde umgestellt. Nichts desto trotz machte sie ordentlich Partystimmung.
Die Kinder konnten herumtoben oder ihre Geschicklichkeit an der Torwand ausprobieren. Einer der ältesten Gäste an diesem Nachmittag war die 80-jährige Gerda Petsch. „Ich habe insgesamt zwölf Jahre hier im Viertel gewohnt, doch zu den Festen komme ich immer noch gern her“, erzählte sie, „besonders gut gefällt mir die Musik, außerdem trifft man alte Bekannte und Familienmitglieder.“
Von Iris Krüger