In Buckow gibt es 103 Einwohner – und darunter 13 mit einer Awo. „Dass sind mehr als zehn Prozent“, stellt Kai Liepe erfreut fest. Schon vor einigen Jahren kam er auf die Idee, ein Awo-Treffen im Ort zu organisieren. Nun steht wieder eine Zusammenkunft an.
Harley-Davidson-Fahrer schauen Awo hinterher
Vor 15 Jahren schaffte er sich seine erste Awo an. Vor allem der Klang, aber auch das Aussehen faszinierten ihn. „Ich war beim Baumblütenfest in Werder. Und bin dort an einer Gruppe Harley-Davidson-Fans vorbeigefahren. Da haben alle auf meine Maschine geschaut“, sagt er nicht ohne Stolz.
Inzwischen hat er damit 15 000 Kilometer zurückgelegt. Die Liebe zu alten Motorrädern hat sich auf seinen Bruder Udo übertragen. Der einzige Unterschied: Kai Liepe, der Autolackierer, steht auf Awos im Originalzustand, während Küchenmonteur Udo Liepe sie restauriert und ein wenig aufgemotzt bevorzugt. „Im Originalzustand fällt es nicht so auf, wenn sie nicht geputzt ist“, sagt Kai Liepe grinsend.
Alte Motorräder steigen im Wert
Er begrüßt es sehr, dass die alten Motorräder im Laufe der Jahre haben die alten Motorräder an Wert gewonnen haben. „Vor 15 Jahren habe ich 800 Euro bezahlt, Jetzt bekommt man sie nicht unter 4000 Euro“, sagt er.
Hin und wieder unternehmen die Buckower Touren. Dann sind auch die Gespanne dabei, denn davon gibt es auch einige im Ort.
Der 49-jährige freut sich schon auf das Wochenende. Bereits morgen werden die ersten Awo-Fahrer und Besucher erwartet. Sogar aus Leipzig und dem Erzgebirge werden Zweiradliebhaber anreisen. Insgesamt wird mit 300 Besuchern gerechnet. Die Vorbereitungen laufen noch. Der Förderverein Volksbad Buckow, allen voran der Vorsitzende Christian Eichhorst, unterstützt das Treffen. Die Mitglieder bringen das alte Volksbad mit den Motorradfans auf Vordermann. Es wird geputzt, gemäht und aufgebaut. Einige haben sich extra Urlaub genommen.
Zu den Höhepunkten des dreitätigen Spektakels gehört neben einigen Motorradspielen – wie Langsamfahren ohne Bodenberührung – eine 160 Kilometer lange Ausfahrt am Sonnabend nach Calau mit einem Abstecher zur Ausstellung „Mobile Welt des Ostens“. Um 10 Uhr geht es los. Um 15 Uhr sind die Fahrer samt Awos und anderer historischer Motorräder dann wieder auf dem Festplatz. Auch die Merzdorfer Awo-Freunde haben ihr Kommen zugesagt. Von dort stammt auch der „Ur-Vater“ Günter Kiekebusch, der vor Jahren verstorben ist.
Alle Einnahmen vom Wochenende kommen dem Erhalt des Bades zugute. Das wird zwar seit Jahren nicht mehr als Freibad genutzt, sondern als Begegnungsstätte und Austragungsort für Veranstaltungen. Trotzdem wünschen sich die 56 Vereinsmitglieder, dass es erhalten bleibt. 1928 wurde es fertig gestellt. Damals war angedacht, dass eine Quelle die Badeanstalt mit Wasser speisen sollte.
„Dass Wasser hat allerdings nie ausgereicht. Schon damals stellte sich die Frage, wo das Wasser herkommen soll. Das war ein Problem“, sagt der Buckower Martin Scholz. Er hat das alte Schild aufarbeiten lassen, dass an die Quelle erinnern soll.
Von Margrit Hahn