Das Schicksal des Gutsarbeiterhauses in Hohenahlsdorf bleibt weiter ungewiss. Im Herbst hatte David Kaluza, parteiloser Bürgermeister von Niederer Fläming, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen und das völlig verfallene, denkmalgeschützte Gebäude dem Landkreis als mögliche Flüchtlingsunterkunft angeboten. Im MAZ-Interview sagte er damals, dass dort Wohnungen für Flüchtlingsfamilien entstehen können „und der Denkmalschutz könnte im eigenen Haus seinen Stellenwert unter Beweis stellen“.
Nun war der Landkreis am Zug und Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) hat das Angebot erwartungsgemäß ausgeschlagen, wie Kaluza den Gemeindevertretern von Niederer Fläming mitteilte. „Wenn ein Geschenk oder auch eine Erbschaft mehr Last als Lust verursacht, dann ist es im privaten wie auch im öffentlichen Interesse üblich, diese abzulehnen“, hat das Büro der Landrätin der MAZ auf Nachfrage mitgeteilt. Der Landkreis Teltow-Fläming habe eigene Gebäude und denkmalgeschützte Liegenschaften, die in der derzeitigen Haushaltslage des Landkreises nur mittel- und langfristig saniert werden könnten. „Eine Flüchtlingsunterbringung auf dieser denkmalgeschützten Liegenschaft in Hohenahlsdorf lässt für den Sparhaushalt des Landkreises kein Finanzierungsmodell zu“, wird die Ablehnung begründet.
Damit argumentiert der Kreis wie die Gemeinde. Diese sieht keine Chance für eine wirtschaftliche Sanierung und will das Objekt abreißen. Das verbietet jedoch der Kreis. Kaluza forderte in der Gemeindevertretersitzung eine Abstimmung des Kreistags zu seinem Angebot. Dafür sieht Wehlan mit Verweis auf den vom Kreistag beschlossenen Schuldenabbau aber keinen Grund.
Von Peter Degener