Zu einem ungewöhnlichen Einsatz rückten die Kameraden der Luckenwalder Feuerwehr am Mittwochnachmittag aus. Sie mussten einen jungen Schwan retten. Dieser hatte am Weichpfuhl in die Angelschnur von Fernando Kinnemann gebissen und dabei den Haken verschluckt und sich mit dem Rest der Schnur im Schilf verheddert.
Tierschutz empfahl, nicht einzugreifen
Als Jutta Roman gegen Mittag am Weichpfuhl vorbeikam, sah sie sofort, dass etwas nicht stimmte. „Die Schwanenmutter klang erbärmlich und dann habe ich den jungen Schwan zappeln sehen“, sagt die Luckenwalderin. Daraufhin rief sie ihren Mann an, der ihr riet, die Feuerwehr zu alarmieren.
Zuvor hatte auch Fernando Kinnemann schon alles versucht, um den verletzten Schwan zu helfen. „Ich habe beim Tierschutz angerufen. Dort sagte man mir, der Schwan würde sich schon selbst zu helfen wissen. Dem Angler ließ es aber keine Ruhe und so fuhr er später noch mal zur Angelstelle, wo Jutta Roman bereits Stellung bezogen hatte, um den Feuerwehrleuten zu zeigen, wo sich die Tiere befanden.
Thomas Keller, Holger Braun und Sylvio Pade zögerten nicht lange und setzten das Schlauchboot aufs Wasser. Vorsichtig näherten sie sich den Tieren und steckten den verletzten Schwan in einen Sack. „Er hatte kaum noch Kraft und leistete wenig Widerstand“, sagt Holger Braun. Selbst die Schwanenmutter muss den Ernst der Lage erkannt haben und griff die Retter nicht an.
Schwan war völlig entkräftet
Der Zustand des jungen Schwanes hatte sich verschlechtert und so brachten die Männer den Patienten sofort zum Tierarzt. Dieser stellte fest, dass der Haken so tief sitzt, dass er in Luckenwalde nichts machen kann. Er versetzte den Schwan in Narkose und ließ ihn in eine Berliner Tierklinik bringen.
„Tierrettungen sind eher die Ausnahme. Wir haben hin und wieder einen Schwan oder einen Storch, der sich am Zapfholzweg am Auffangbecken verfängt und nicht allein wieder fliegen kann“, berichtet Holger Braun.
Von Margrit Hahn