Rohrreiniger versuchen derzeit in der Gemeinde Am Mellensee, ältere Leute abzuzocken. „Da läuft eine ganz böse Sache“, sagt Frank Broshog (parteilos). Der Bürgermeister der Gemeinde warnte jetzt vor den unseriösen Handwerkern.
Broshog zufolge sind die unseriösen Geschäftemacher in Klausdorf und Kummersdorf-Alexanderdorf auf der Jagd nach Kunden. Gegenüber den betroffenen Grundstückseigentümern hätten die Rohrreiniger behauptet, im Auftrag des Wasserzweckverbandes KMS die Hausanschluss-Schmutzwasserleitungen prüfen, notfalls spülen und von Wurzelwerk befreien zu wollen. Vor dem Prüfgang hätten die völlig überrumpelten Bürger einen Auftrag unterschreiben müssen. Für die vermeintliche Dienstleistung kassierten die Geschäftemacher 1000 bis 1400 Euro in bar.
„Bei solchen Summen wird mir richtig schlecht“, so Harry Rakowski, technischer Leiter des KMS. Angemessen sei – wenn überhaupt – ein Betrag von rund 200 Euro. Zudem stellten seriöse Firmen eine Rechnung und verlangten das Geld nicht bar auf die Hand. Rakowski zufolge seien vergleichbare Fälle aus Mahlow-Blankenfelde und Ludwigsfelde bekannt geworden. „Weder dort, noch in der Gemeinde Am Mellensee ist diese Rohrreinigungsfirma in unserem Auftrag unterwegs.“ Außerdem ist die Wartung der Hausanschlussleitungen Privatsache und nicht Angelegenheit des KMS. Ungeachtet dessen und angesichts der neuen betrugsähnlichen Fälle bietet Harry Rakowski jedem Grundstückseigentümer im Zweifelsfall eine kostenlose Beratung an. „Auf keinen Fall sollte man irgendetwas am Gartenzaun unterschreiben!“, sagt er.
Bereits im Februar hatte die MAZ über unlautere Machenschaften von Rohrreinigern berichtet. Damals waren ältere Grundstücksbesitzer in Mahlow, Blankenfelde, Zossen und Ludwigsfelde betroffen.
Beratung: KMS, 03 37 02/2 00 60, www.zv-kms.de
Von MAZonline