Man kann seinen Vater als Kind auf verschiedene Weise ehren. Peter Reynolds (Ed Helms) ist Proktologe geworden, nachdem sein Erzeuger angeblich an Darmkrebs starb. Den nicht allzu erquicklichen rektal bestimmten Alltag erträgt er im Gedenken an den ihm nur von einem Foto vertrauten Paps, der – wie er und sein Zwillingsbruder Kyle (Owen Wilson) bei der Wiederverheiratung ihrer Mutter Helen (Glenn Close) erfahren – überhaupt nichts mit beider Existenz zu tun hat. Mama nennt bei der Gelegenheit einen neuen Namen.
Zu viele Gags gehen zu tief unter die Gürtellinie
Und los gehen knapp zwei Stunden Suche nach dem wahren Vater: „Wer ist Daddy?“ heißt die Komödie von Lawrence Sher. Die Footballlegende Terry Bradshaw (spielt sich selbst) soll’s gewesen sein, sein Kumpel Rod (Ving Rhames) zählt zu den potenziellen Kandidaten, ein Arzt (Christopher Walken), ein Ganove (J. K. Simmons). Die Siebzigerjahre halt! Wer zählt die Betten, nennt die Namen? Muttern war ein wilder Feger.
Aus ihrer Libido werden zu viele Gags gewonnen. Der schlechte Geschmack feiert ein neues Tief im Highway-Resthouse, das Missverhältnis zwischen der Länge eines Films und der Schlichtheit seiner Geschichte feiert mit. Nach zwei Stunden mit schmalzigem Ende weiß man, dass man nie wieder so unspritzig amüsiert werden möchte. In den USA startete der Film tatsächlich in der Weihnachtswoche! Heiliges Kanonenrohr!
Von Matthias Halbig / RND