Der Rechtspopulist Donald Trump hat nach Angaben von mehreren US-Fernsehsendern die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen. Seine Rivalin Hillary Clinton von den Demokraten räumte in einem Telefonat mit Trump ihre Niederlage ein, wie Trump am Mittwoch in einer Rede sagte.
Der Republikaner Trump hatte zuvor Bundesstaat nach Bundesstaat für sich entschieden, obwohl die Umfragen zuvor einen leichten Vorsprung für Clinton prognostiziert hatten. Kurz darauf trat der 70-Jährige in New York vor seine Anhänger.
Donald Trump ist also der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. In vielen Teilen der Welt ist das ein Alptraumszenario. Der 70 Jahre alte Mann mit der blonden Sturmfrisur ist alles, aber nicht berechenbar. Sein Wahlkampf geriet zur Schlammschlacht, wie sie Amerika noch nicht erlebt hat: Seine Lügen und Halbwahrheiten, sein Geprotze und Gepöbel, seine frauen- und einwandererfeindlichen Tiraden hätten jeden anderen Kandidaten zum Rücktritt gezwungen. Nicht so Trump. Er erkor sich selbst zur Stimme des „anderen“ Amerikas und hatte damit erstaunlichen Erfolg.
Dabei ist Trump Teil des Systems, als dessen Gegner er sich geriert. Der milliardenschwere Immobilienunternehmer suchte stets die Nähe der Mächtigen, zu seiner Hochzeitsfeier mit dem aus Slowenien stammenden Model Melanias Knauss im Jahr 2005 kamen auch Bill und Hillary Clinton.
Ein Präsident Trump wird große Macht haben, denn sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus bleiben in republikanischer Hand. Glaubt man Trumps Ankündigungen, stünde ein radikaler Kurswechsel bevor: Obamas Reformen wie die Einführung einer Krankenversicherung für alle würde er zurückdrehen, die Einwanderungsgesetze verschärfen, Zahlungen an Klimaschutzprogramme einstellen, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen. Dass so jemand die Hand auf dem Atomwaffenprogramm der Weltmacht USA hat, löst in vielen Ländern Unruhe aus.
Fassungslosigkeit auf Clintons Wahlparty
Von MAZonline