Marina Lewycka: Lubetkins Erbe. Leichter Ton, ernstes Thema: Das ist ein Markenzeichen der britischen Autorin. Diesmal geht es um Bertie, der seine Wohnung räumen muss – der Londoner Wohnblock soll privatisiert werden. Das will Bertie mithilfe von ein paar Lügen und vielen Nachbarn verhindern. Manchmal gleitet das Buch etwas ins Alberne ab, doch es erzählt herzerwärmend von Solidarität.
J. David Simons: Ein feines Gespür für Schönheit. Als alter Mann reist der Schotte Edward nach Japan – dorthin, wo er Ende der Fünfzigerjahre sein erstes Buch schrieb und seine große Liebe Sumiko kennenlernte. In Rückblicken lernt man seine Lebensgeschichte kennen. Ein berührender Roman über politische und persönliche Schuld.
Petra Piuk: Toni und Moni. “Wo fühlt sich jeder Gast daheim? In Österreich, in Österreich!“: Das schreibt die Wiener Autorin in ihrer “Anleitung zum Heimatroman“. In 37 kurzen Kapiteln geht es da vor allem um Gewalt, Sexismus, Rassismus … Für den bitterbösen, satirischen Text erhält Piuk den neuen Wortmeldungen-Preis für gesellschaftspolitisch engagierte Literatur. Eine gute Wahl!
Von Martina Sulner