Am Samstag kam es in der Premnitzer Sporthalle zum Spitzenspiel in der Handball-Landesliga Mitte. Mit dem SV 63 Brandenburg-West II stellte sich der Tabellenführer bei der SG Westhavelland vor.
Das war auch die Mannschaft, die der SG im vergangenen November die letzten Punkte der Saison abgenommen hatte. Seitdem haben die Westhavelländer jedes Spiel gewonnen. Und sie konnten sich erfolgreich revanchieren. Mit 25:24 (10:10) wurde das Spiel gewonnen.
Abwehr war auf beiden Seiten zunächst Trumpf
Für Parey stand Fabian Wilke zwischen den Pfosten. Weiterhin waren Stefan Köpke und Jens Riedel mit dabei. Beide Mannschaften konzentrierten sich auf die Abwehr und versuchten, durch leichte Tore nach abgefangenen Bällen zum Erfolg zu kommen.
Im Positionsangriff mussten beide Angriffsreihen viel investieren, um etwas Zählbares zu erspielen. Brandenburg wirkte einen Tick aggressiver. So führten die Gäste Mitte der ersten Hälfte mit 8:6. Mehr ließ die SG nicht zu und blieb auf Schlagdistanz.
Schiedsrichter-Entscheidungen sorgen für Diskussionen
In einem intensiven und aufregenden, aber fairen Spiel sorgten häufig die eher schwachen Schiedsrichter für Diskussionsstoff.
Viele Entscheidungen auf beiden Seiten waren schwer nachzuvollziehen. Ein Schlussspurt der Westhavelländer zum Ende der ersten Halbzeit brachte der SG noch den 10:10-Halbzeitstand.
Beide Mannschaften spielten mit vier Risiko
Unverändert ging es in die zweite Hälfte. Beide Teams kämpften und spielten mit viel Risiko. Deshalb gab es auf beiden Seiten reichlich technische Fehler.
Die Stimmung in der Halle wurde immer angespannter, denn beide Mannschaften gingen im Gleichschritt durch dieses Spiel. Es sollte bis zum Ende offen bleiben. Nach 39 Minuten führte die SG mit 17:15, um in zwei Minuten zwei Gegentore zu fangen. Neuer Spielstand 17:17 (41.). So ging es bis zum Ende weiter.
Schlussminute ähnelte einem Krimi
Die letzte Minute sollte dann die Halle zum Kochen bringen. Es stand 24:24, die SG hatte den Ball. Sauber spielte man den Angriff aus und ging 31 Sekunden vor Schluss in Führung. Für eine harte Abwehraktion bekam Erik Dohrn wenig später eine Zwei-Minuten-Strafe.
Die SG musste also in Unterzahl zu Ende spielen. Sieben Sekunden vor Schluss entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter für Brandenburg. Wilke im Tor hielt nicht nur den Ball, sondern damit auch den SG-Sieg fest und wurde damit zum Helden des Spiels.
Die SG hat nun die Tabellenführung übernommen
Die Zeit lief runter und die Westhavelländer ließen sich vom eigenen Publikum feiern. In einem von Spannung und Emotion lebenden Spiel hatte man den Tabellenführer niedergerungen und sich selbst an die Tabellenspitze gesetzt.
Trainer Kevin Melzer, der kaum noch Stimme hatte, war hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das Spiel beider Mannschaften war sensationell und eigentlich wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Doch die beiden Punkte nehmen wir gern mit und setzten uns damit verdient an die Tabellenspitze.“
Beide Trainer sahen ein tolles Spiel
In die gleiche Kerbe schlug auch sein Gegenüber Steffen John: „Es war ein tolles Handball-Spiel. Ich glaube ein Remis wäre gerechter gewesen, aber so ist das halt. Florian Franz mache ich beim Siebenmeter keinen Vorwurf, er hat die Verantwortung übernommen. Das passiert dann auch mal.“
SG-Trainer Kevin Melzer muss nun die Spannung hochhalten. Bereits im nächsten Spiel Mitte April trifft die SG in der wohl schwersten der letzten drei Partien auf Grünheide.
Von Mirko Schulz