In dem Ermittlungsverfahren zur fremdenfeindlichen Anschlagsserie in Nauen (Havelland) ist nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag ein weiterer 26 Jahre alter Verdächtiger verhaftet worden. Er wird beschuldigt, an dem Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Nauen und der Bildung einer kriminellen Vereinigung beteiligt gewesen zu sein. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.
Der Mann hat in seiner Vernehmung bereits zugegeben, an der Brandstiftung in einer Turnhalle in Nauen Ende August 2015 mitgewirkt zu haben. Ob er ein umfassendes Geständnis abgegeben und weitere Täter belastet hat, wollte die Staatsanwaltschaft nicht beantworten.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl erweitert. Die Behörden fanden neue Beweise, die laut Staatsanwaltschaft klar Verbindung zum Turnhallenbrand herstellen. Der mutwillig gelegte Brand an der Turnhalle des örtlichen Oberstufenzentrums, die als Asyl-Notunterkunft genutzt werden sollte, geht demnach ebenfalls mutmaßlich auf das Konto des NPD-Kommunalpolitikers Maik Schneider aus Nauen und seinen Komplizen Dennis W.
Zunächst hatte man sie wegen des fremdenfeindlichen Brandanschlags auf ein polnisches Fahrzeug in der 17.000-Einwohner-Stadt Nauen verhaftet. Sie sitzen bereits seit Anfang März in Untersuchungshaft. Anders als der 26-Jährige, der am Montag verhaftet wurde, schweigen sie laut Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin zu den Taten.
Unterdessen sucht die Polizei Brandenburg auf ihrer Facebook-Seite weiterhin nach Zeugen. Hinweise können mit bis zu 20000 Euro belohnt werden.
Von MAZonline