Das Land Brandenburg hat in den vergangenen zehn Jahren fast doppelt so viel Waldfläche erworben wie verkauft. Angekauft wurden von 2010 bis Mitte dieses Jahres 1610 Hektar Wald, veräußert wurden dagegen 819 Hektar, teilte das Umweltministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit. Die mit 302 Hektar größte Fläche verkaufte der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) im Landkreis Oder-Spree an den Autobauer Tesla. Der US-Konzern errichtet in Grünheide eine Fabrik für Elektroautos.
Lesen Sie auch: Bäume in Not: Waldschäden nehmen in Brandenburg weiter zu
Für die Flächenverkäufe erzielte der LFB seit 2010 Erlöse von insgesamt 48,3 Millionen Euro, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Davon entfielen rund 43 Millionen Euro allein auf den Verkauf an Tesla. Käufer waren neben dem Autobauer vor allem Kommunen, Landkreise, der Bund, Kirchen und Stiftungen.
Waldankäufe für besser Bewirtschaftung und Waldverjüngung
Die Ausgaben des LFB für Waldankäufe beliefen sich laut Ministerium auf 9,4 Millionen Euro. Wichtigster Grund für den Flächenerwerb war die Erhaltung des Forstvermögens. Unter anderem wurden verstreut liegende landeseigene oder private Waldflächen durch Ver- und Ankäufe zusammengefasst, um sie besser bewirtschaften zu können. Darüber hinaus dienten Käufe der Waldverjüngung und dem Ausgleich von Flächenverlusten, etwa durch den Straßenbau.
Lesen Sie auch: Präsident der Waldbesitzer-Lobby, Hans-Georg von der Marwitz, über Klima, Geschäft und Romantik des deutschen Waldes
Im Landeseigentum befanden sich Ende 2019 rund 273.000 Hektar oder knapp 26 Prozent der märkischen Waldfläche. Etwa 61 Prozent gehörten privaten Besitzern, sieben Prozent den Landkreisen und Gemeinden sowie sechs Prozent dem Bund. Mit 1,1 Millionen Hektar Wald ist Brandenburg eines der fünf waldreichsten Bundesländer.
Von MAZonline/dpa