Brandenburger SPD wechselt Generalsekretär aus

Die Brandenburger SPD zieht mit einem neuen Generalsekretär ins Jahr der Bundestagswahl 2021. Nach MAZ-Informationen hat der Amtsinhaber Erik Stohn darum gebeten, das Amt abgeben zu können. Er wolle sich auf den Posten als Fraktionsvorsitzender im Potsdamer Landtag konzentrieren, hieß es. Neuer Chefstratege der Landespartei soll, wie aus Parteikreisen verlautete, der Potsdamer SPD-Unterbezirks-Vorsitzende David Kolesnyk werden. Entsprechende Gespräche fanden am Montag auf höchster Vorstandsebene statt. Niemand der Beteiligten wollte die Personalie offiziell bestätigen. Für Dienstag ist aber eine Pressekonferenz angesetzt. Kolesnyk ist seit 2018 Chef der Potsdamer Sozialdemokraten, im Landtag sitzt er nicht, dafür aber in der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimatstadt. Der 30-Jährige hat Jura studiert. Der im Potsdamer Neubaugebiet Drewitz aufgewachsene Kolesnyk ist mit 17 Jahren in die SPD eingetreten – wegen der Auseinandersetzung um die Agenda 2010, wie er 2008 der MAZ sagte. Ein heikler Job im Wahljahr 2021: Die Potsdamer SPD nimmt eine besondere Position in der Partei ein: Dort kandidiert Vizekanzler Olaf Scholz für das Direktmandat – unter anderem gegen Grünen-Chefin Annalena Baerbock, die CDU-Abgeordnete Saskia Ludwig, den Linken-Bundestagsabgeordneten Norbert Müller und Linda Teuteberg, Ex-FDP-Generalsekretärin. Der Parteitag, der über die Wahlkreiskandidatur – und über die Personalie des SPD-Generalsekretärs – entscheiden wird, findet am 7. November statt. Zuletzt hatte der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Daniel Keller für Aufsehen gesorgt, als er den Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert für einen Posten als SPD-Vize-Vorsitzenden vorschlug – und Schubert eine Kandidatur offen ließ. Auch über diese Positionen entscheidet der Parteitag. Erik Stohn sitzt seit 2014 im Brandenburger Landtag. Er holte damals das Direktmandat im Wahlkreis 24 in Teltow-Fläming. Seit 2017 ist er Generalsekretär der Partei (er erhielt 70,4 Prozent der Parteitagsstimmen). Stohn führte die SPD in die Landtagswahl 2019, aus der die SPD entgegen den Erwartungen vieler Beobachter als Sieger hervorging. Von Ulrich Wangemann