Corona-Impfung in Brandenburg: Wer entscheidet über Berechtigung bei U65?

Die Kapazitäten in den Impfzentren sind da. Deshalb hat Brandenburg gehandelt und seine Impfkampagne ausgeweitet. Das betrifft vor allem die unter 65-Jährigen. Sie dürfen ab sofort – unter gewissen Voraussetzung – über eine Sonderrufnummer Termine für eine Schutzimpfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca vereinbaren. Das Präparat darf nämlich nicht bei älteren Menschen zum Einsatz kommen und fand bisher vor allem bei Angestellten im medizinischen oder pflegerischen Bereich seine Anwendung. Das wird sich nun für ein breites Feld an Berechtigten ändern. Dazu zählen Personen mit schweren Lungen- oder Nierenleiden, psychischen Erkrankungen, Diabetes oder extremer Fettleibigkeit. Brandenburg hat damit einen Teil der zweiten Stufe „Hohe Priorität“ vorzeitig ausgerufen. Doch wer entscheidet, ob ich einem sehr hohen oder hohen Risiko ausgesetzt bin, mich dem Coronavirus zu infizieren? „Das obliegt den Ärzten, die Bescheinigungen auszustellen“, sagt Pressesprecher Gabriel Hesse aus dem Gesundheitsministerium in Potsdam. Arzt trifft Entscheidung: Dafür stelle die Kassenärztliche Vereinigung einen Vordruck bereit. „Darauf ist die Impfberechtigung zu erteilen“, so Hesse weiter. Eine Diagnose brauche es dafür nicht. Letztlich obliegt die Entscheidung dem Arzt. Bei einigen Krankheiten ist die Berechtigung offensichtlich, bei anderen gibt es aber auch einen Entscheidungsspielraum. Darunter fallen beispielsweise die psychischen Erkrankungen oder diverse Herzerkrankungen. Anders sieht es zum Beispiel bei Fettleibigkeit aus. Hier ist mit dem Body-Mass-Index (BMI) von über 40 ein konkreter Wert angegeben. Lesen Sie auch: Erste Lockerungen in Brandenburg: Ministerpräsident Woidke legt Vier-Punkte-Plan vor Wer kann sich in Brandenburg aktuell gegen Corona impfen lassen? Virologe über Schnelltests: Gefahr der falschen Sicherheit Die Stufe zwei war eigentlich für Personen älter als 70 vorgesehen. Sie dürfen den Impfstoff von Astrazeneca aber nicht erhalten. Ebenfalls zur Stufe zwei gehörend, aber noch nicht berechtigt, sind beispielsweise Kontaktpersonen von Schwangeren. Sobald sie an der Reihe sind, wird es für die Ämter mit den Nachweisen schwieriger. Dann seien nämlich Einzelfälle und keine ärztlichen Bescheinigungen zu betrachten, so Gabriel Hesse. Momentan sieht die Verordnung vor, dass eine Schwangere zwei Kontaktpersonen angeben darf. Von MAZonline