Corona in Brandenburg: So unterschiedlich entscheiden die Landkreise bei der Kita-Öffnung

Ab diesem Montag sollen wieder mehr Kinder in die Kitas zurückkehren dürfen – das Ziel ist der sogenannte eingeschränkte Regelbetrieb, verkündete Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) vor rund einer Woche. Weil sich im Vorfeld der Entscheidung zahlreiche Kreise und Bürgermeister beschwert hatten, dürfen diese nun praktisch selbst entscheiden. Welche Kinder betreut werden, wie groß die Gruppen sind, wann der eingeschränkte Regelbetrieb losgeht – fast alles ist seit heute von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich. „Diese Änderungen bieten die größtmögliche Flexibilität zur Berücksichtigung der regional sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen“, sagte Ernst. Für viele Eltern aber ist kaum noch zu überblicken, welche Regelung für ihr Kind nun gilt. Ein Überblick. Hier gilt erweiterte Regelbetreuung ab heute, 25. Mai: Barnim: In Krippen können Gruppen bis zu sechs Kindern, im Kindergarten bis zu 10 Kindern und im Hort Gruppen bis zu 15 Kindern pro Raum gebildet werden können. Landrat Daniel Kurth sagt, „dass dies in der Regel nicht der tatsächlichen Kapazität einer Kindertagesstätte entspricht“. Die Belegung möglicher freier Plätze erfolgt durch die Kitaträger vor Ort. Vorzugsweise werde den Kindern im letzten Kita-Jahr die noch zur Verfügung stehenden Plätze angeboten. Elbe-Elster: „Mit Inkrafttreten der Änderungen der Eindämmungsverordnung ab 25. Mai ist die eingeschränkte Regelbetreuung ab diesem Tag möglich“, heißt es auf der Seite des Landkreises. Allerdings könnten die Vorbereitungen mancherorts länger dauern. „Es können also ab dem 25. Mai bereits entsprechende Angebote an Eltern unterbreitet werden, sofern diese in den Einrichtungen bis dahin organisatorisch vorbereitet werden können“. Bei den Eltern wird um Verständnis gebeten, dass es gegebenenfalls auch Einrichtungen geben wird, die mit der Umsetzung dann beginnen, wenn die entsprechenden Vorbereitungen abgeschlossen sind. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Märkisch-Oderland: Ab 25. Mai haben zwar alle Kinder wieder Anspruch auf Betreuung, es gelten aber immer noch die Begrenzungen der Kindertagesbetreuung gemäß der Eindämmungsverordnung. „Das heißt, in der Phase des eingeschränkten Regelbetriebes besteht noch nicht der Anspruch auf die üblichen Öffnungszeiten oder den bisher vertraglich geregelten Betreuungsumfang“, heißt es. Oberhavel: Kindertageseinrichtungen können ab dem 25. Mai zum eingeschränkten Regelbetrieb übergehen. In der ersten Woche nehmen die Kindertageseinrichtungen – neben den Kindern in der Notbetreuung – zunächst ausschließlich Vorschulkinder auf. Ab Dienstag, dem 02. Juni, öffnen die Einrichtungen dann für weitere Mädchen und Jungen, wenn die örtlichen Gegebenheiten dieses ermöglichen. Über Gruppengröße und Kapazitäten dürfen Städte und Gemeinden und am Ende auch die Träger selbst entscheiden. Oberspreewald-Lausitz: Ab 25. Mai sollen möglichst viele Kindern wieder an fünf Tagen in die Kita kommen. Möglich wird dies, weil die in der Eindämmungsverordnung festgelegten Gruppengrößen überschritten werden dürfen. Stattdessen gilt, was in der Betriebserlaubnis der Einrichtung festgelegt ist. Demnach dürfen maximal 18 Kinder in einem Raum im Alter über drei Jahren und bis zu 10 Kinder im Raum im Alter unter drei Jahren sein. Potsdam: Ab heute können Potsdamer Kitas neben der Notfallbetreuung einen eingeschränkten Regelbetrieb anbieten und nach und nach wieder mehr Kinder im Wechsel betreuen. Damit könnten Eltern ihre Kinder zumindest einen Tag in der Woche in die Kita bringen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Kaum eine Kita kann die Lockerung so kurzfristig umsetzen. Hier gilt die erweiterte Regelbetreuung später: Dahme-Spreewald: Die Rückkehr von der derzeitigen Notbetreuung zum eingeschränkten Regelbetrieb soll in zwei Stufen erfolgen: Zunächst werden ab Mittwoch, 27. Mai, neben den bereits in der Notbetreuung befindlichen Kindern auch Vorschulkinder zur Betreuung zugelassen. Sofern einzelne Kommunen und freie Träger die Ausweitung der Kindertagesbetreuung bereits ab Montag, 25. Mai, voll umfänglich umsetzen können, ist ihnen dies bereits gestattet. Die Gruppengröße hängt von den Kapazitäten der Einrichtung ab. Brandenburg/Havel: Ab dem 27. Mai soll der Kita-Notbetrieb in der Stadt Brandenburg auf einen eingeschränkten Regelbetrieb hochfahren. Jedes Kind soll für mindestens einen Tag und mindestens vier Stunden die Woche die Kita besuchen dürfen. Vorrang dabei haben Vorschüler. Frankfurt (Oder): Die Eröffnung des eingeschränkten Regelbetriebes in der Kinderbetreuung erlaubt die Stadtverwaltung ab Donnerstag, 28. Mai und geht davon aus, dass die betreffenden Einrichtungen bis Dienstag, 2. Juni imstande sind, den Betrieb unter den neuen Gegebenheiten aufzunehmen. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sollen jede Kita aufsuchen. Havelland: Ab dem 02. Juni sollen möglichst viele Kinder an fünf Tagen in der Woche betreut werden. Die Kitas müssen sich dazu an die Vorgaben der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg halten. Die neue Gruppengröße hängt von der Betriebserlaubnis der jeweiligen Einrichtung ab, maximal dürfen sich 18 Kinder über drei Jahren und bis zu 10 Kinder unter drei Jahren in einem Raum aufhalten. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Brandenburg im Liveticker Ostprignitz-Ruppin: Ab den 25. Mai wird ein Team, das aus Mitarbeitern des Amtes für Familien und Soziales und des Gesundheitsamtes besteht, Kitas im Landkreis besuchen. Dabei soll auf Basis eines individuellen Hygieneplans der Einrichtung gemeinsam die maximal möglichen Gruppengrößen ermittelt werden. Kommunen und Träger dürfen die Betreuung und die Kapazitäten selbst organisieren. „Hier sollen zunächst Kinder Vorrang haben, die im letzten Betreuungsjahr vor der Einschulung sind. Lassen es die räumlichen und personellen Kapazitäten zu, könnten danach auch noch Kinder einen Platz erhalten, deren Elternteile beide berufstätig sind“, heißt es. Uckermark: Ab dem 02. Juni sollen ausschließlich Kinder in die eingeschränkte Regelbetreuung aufgenommen werden, bei denen beide Elternteile arbeiten. Das gelte auch für Selbstständige, denen die Arbeit nicht wegen Corona unmöglich ist. Ab dem 08. Juni sollen dann Kinder aufgenommen werden, die im letzten Jahr vor der Einschulung sind. Oder Spree: Zunächst sollen die Vorschulkinder in die Betreuung aufgenommen werden, sagte Sozialdezernentin Angelika Zarling am Mittwoch dem Rbb. Wenn dann noch Plätze vorhanden sind, sollen im Anschluss weitere Jahrgangsstufen folgen. Demnach könnten nicht immer alle Kinder betreut werde – auch wenn sie einen Anspruch haben. Diese Landkreise haben noch nicht entschieden: In Cottbus berät der der Unterausschuss Kinderbetreuung am Dienstag. Bis dahin gilt die sogenannte Ein-Eltern-Regelung für einen Anspruch auf Notfallbetreuung. In Potsdam-Mittelmark soll in dieser Woche in Abstimmung mit den Gemeinden geregelt werden, wie und in welchen Schritten nach Pfingsten der Übergang von der Notbetreuung in eine eingeschränkte Regelbetreuung organisiert wird. Teltow-Fläming will in dieser Woche klären, wie die Kita-Öffnung geregelt werden soll. Die Landkreise Prignitz und Spree-Neiße haben sich bislang noch nicht geäußert. Lesen Sie auch: Kita-Beiträge und erweiterte Betreuung: Das sollen Eltern in Brandenburg künftig zahlen Corona: Diese Hygiene-Regeln sollen Brandenburgs Kitas sicherer machen Von Ansgar Nehls

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