Berlin hat der Verkehrs- und Fluglärm rund um den Flughafen Tegel in der Corona-Krise zum Teil deutlich nachgelassen. In der zweiten Märzhälfte habe sich die Lärmbelastung durch Flugzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert, teilte Dorothee Winden, stellvertretende Sprecherin der Verkehrsverwaltung, mit. An einigen Hauptstraßen sei der Straßenverkehr um bis zu 30 Prozent zurückgegangen. Auch das habe die Lärmbelastung reduziert, um etwa 1,5 Dezibel, so Winden vor dem Tag gegen Lärm am 29. April.
Die Flughafengesellschaft misst den Fluglärm an verschiedenen Messstationen. Ein Vergleich der Daten habe tagsüber einen Rückgang um rund 8 bis 12 Dezibel ergeben. Die ohnehin deutlich geringere Lärmbelastung nachts von 22 bis 6 Uhr sei zwischen 5 und 12 Dezibel zurückgegangen. „Die Daten zeigen eine deutliche Lärmentlastung der Anwohnerinnen und Anwohner im Umfeld des Flughafens“, sagte Winden. Am Flughafen Tegel wurden im März 8578 Maschinen gezählt. Das waren 46,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.Der Schalldruckpegel ist demnach ein logarithmisches Maß. Dafür gelten zum Teil sehr ungewohnte Rechenregeln. Eine Erhöhung um 10 Dezibel werde beispielsweise als Lärmverdoppelung wahrgenommen, erläutert Winden.
Der Tag gegen Lärm, ein internationaler Aktionstag, soll auf die Ursachen von Lärm und seine Wirkungen aufmerksam machen, um die Lebensqualität zu verbessern. Die Deutsche Gesellschaft für Akustik bündelt die bundesweiten Aktionen und plant eigene Veranstaltungen. In diesem Jahr werden sie laut dem Verein wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres aber verschoben.
Von MAZonline