In Brandenburg sind am Dienstag vier weitere Corona-Fälle bekannt geworden. Es handelt sich dabei um Patienten aus den südlichen Landkreisen Spree-Neiße und Elbe-Elster. Das teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit.
Einmal handele es sich um einen positiv auf das Virus getesteten Mann aus Spree-Neiße. Der Mann stamme aus dem unmittelbaren Umfeld des Mannes aus Spree-Neiße, dessen Corona-Infektion am Sonntagabend gemeldet worden war. Der Mann war zuvor von einer Italienreise zurückgekehrt. Beide Männer befinden sich in häuslicher Isolation.
Drei Männer in Elbe-Elster erkrankt
Im Landkreis Elbe-Elster seien drei weitere Männer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Sie befinden sich laut Ministerium ebenfalls in häuslicher Isolation und werden ambulant medizinisch betreut.
„Wir rechnen damit derzeit mit 11 Corona-Fällen in Brandenburg, wobei die endgültige Bestätigung der gestern als 7. Fall gemeldeten, aber bereits positiv getesteten Frau aus Frankfurt (Oder) weiter aussteht“, sagte Ministeriumssprecher Tobias Arbinger. Die Frau arbeite in Frankfurt (Oder), lebe aber im Landkreis Oder-Spree. Sie befindet sich nun ebenfalls in häuslicher Isolation.
Landeshilfen im Gespräch
Die Gesundheitsämter der Landkreise haben bereits Kontaktpersonen der neu Infizierten ermittelt. In Elbe-Elster dauert die Recherche nach Angaben des Landkreises an.
Das Wirtschaftsministerium hält für den Fall einer anhaltenden Krise wegen des neuartigen Coronavirus mögliche Landeshilfen für die Wirtschaft als Ergänzung zum Bund für denkbar. „Wir prüfen, ob wir bestehende eigene Programme und Instrumentarien gezielt darauf ausrichten können, die Bundeshilfen zu flankieren“, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Dienstag nach einem Treffen im Bundeswirtschaftsministerium. Die Bundesregierung will mit Kurzarbeitergeld und Geldspritzen für Unternehmen Entlassungen und Firmenpleiten verhindern.
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Die Linksfraktion im Landtag schlug einen Vorsorgefonds des Landes vor, um Eltern, Vereine und Kommunen bei Folgen des Coronavirus zu unterstützen. „Wir sollten hier Menschen nicht nur gesundheitlich schützen, sondern auch Vereine, aber auch die kleinsten Unternehmen vor dem Ruin retten“, sagte Linksfraktionschef Sebastian Walter. Der Fonds solle Kommunen bei Lohnfortzahlungen im Fall von Quarantänemaßnahmen helfen sowie ehrenamtliche Vereine, Eltern - etwa für abgesagte Klassenfahrten - und kleine Unternehmen unterstützen. Er schlug einen Umfang von 50 Millionen Euro vor. Unternehmen suchen schon zunehmend Rat bei den Industrie - und Handelskammern (IHK).
Nach dem Coronavirus-Verdacht in Neustadt (Dosse) rief der Landrat des Kreises Ostprignitz-Ruppin mit Blick auf Vorsichtsmaßnahmen zu Ruhe und Besonnenheit auf. Die Maßnahmen dienten rein der Vorsorge, sagte Ralf Reinhardt (SPD) am Dienstag. Wichtig sei, dass alle weiter Ruhe bewahrten.
Von Torsten Gellner