Digitaler Unterricht im Corona-Lockdown: Aktuelles und Störungen bei der HPI-Schulcloud

Die Pandemie hat der Schulcloud, programmiert vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam, einen enormen Aufschub verliehen: Mehr als eine Million Schüler und Lehrer nutzen die Lernplattform, die den Digitalunterricht an vielen Schulen überhaupt erst möglich macht. Mittlerweile wollen Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen die Cloud dauerhaft betreiben. Im Gespräch ist die Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft. Donnerstag, 15. April, 9 Uhr: Bedingt durch einen DDoS-Angriff auf die Schul-Cloud Brandenburg ist die Erreichbarkeit gestört. Leider haben diese Angriffe auch Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der Niedersächsischen Bildungscloud. Das Team arbeitet derzeit mit aller Kraft an der Stabilisierung des Systems. Vergangene Vorfälle: Nach Angaben der Betreiber seien am Donnerstagmorgen (11. März 2021) Probleme bei der Errreichbarkeit der HPI-Schulcloud gemeldet worden. Die Probleme sind mittlerweile behoben. Wie die Betreiber der HPI-Schulcloud berichteten, fanden am Mittwoch, 10.03.2021 von 18:00 Uhr bis ca. 20:00 Uhr Wartungsarbeiten statt, in der Zeit war die Schulcloud nicht erreichbar. Doch wie funktioniert die HPI-Schulcloud für Anwender – und was muss bei der Nutzung beachtet werden? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen. Was ist die HPI-Schulcloud? Die HPI-Schulcloud ist eine digitale Lernplattform, auf der Lehrer Lernmaterial für alle Schüler zentral verfügbar machen können. Außerdem können individuelle Aufgaben aufgegeben und wieder eingesammelt werden, den Schülern kann direktes Feedback gegeben werden, auch Unterricht über Videokonferenz ist möglich. Lesen Sie auch "Plötzlich von null auf hundert": HIP-Direktor Christoph Meinel über den Erfolg der Schulcloud So funktioniert Schule in Corona-Zeiten: Eine Lehrerin aus Rangsdorf erzählt Schul-Cloud von HPI erneut mit Problemen beim Datenschutz HPI-Schulcloud down: Warum am Mittwoch für tausende Lehrer und Schüler kein Login möglich war Was brauche ich, um die HPI-Schulcloud zu nutzen? Die Betreiber schreiben dazu: „Um die HPI-Schul-Cloud bei Schulschließungen nutzen zu können brauchen Sie keinerlei besondere technische Ausrüstung an ihrer Schule. Die zentrale Administration der HPI Schul-Cloud erfolgt durch das HPI.“ Lehrkräfte und Schüler können die Cloud auf ihren eigenen Endgeräten (PC/Tablet/Smartphone) nutzen. Wichtig ist: Gutes WLAN. Die Betreiber empfehlen eine Verbindung mit mindestens 50 Mbit/s Download-Geschwindigkeit. „Deutlich besser ist 1 Mbit/s Download-Geschwindigkeit je Schüler.“ Wie nutze ich die HPI-Schulcloud? Schüler erhalten von ihrer Schule einen Registrierungslink und Login-Daten um sich erstmalig anzumelden. Nachdem ein Schüler mit Zustimmung seiner Eltern in der HPI-Schulcloud registriert ist, kann er sich auf https://hpi-schul-cloud.de/login einloggen und auf alle digitalen Werkzeuge und Lernanwendungen in der Cloud zugreifen. Dazu gehören Sammlungen von Lernprogrammen, zum Beispiel für das Fach Mathematik oder Vokabeltrainer und auch ein Office-System zur Erstellung von Dokumenten oder die Videokonferenzsoftware BigBlueButton. Ich bin Schulleiter und möchte die HPI-Schulcloud auch an meiner Schule nutzen. Wie gehe ich vor? Schulleitungen müssen dazu ein Antragsformular ausfüllen. Achtung: Dieses Formular soll bitte nicht von Schülern genutzt werden. Wie ist das mit dem Datenschutz? Die personenbezogenen Daten bleiben alle in der Cloud, innerhalb Deutschlands und Europas. Zur Nutzung der einzelnen Lernprogramme ganz unterschiedlicher Anbieter braucht es nicht jedes Mal die Zustimmung der Erziehungsberechtigten, denn es gehen keine personenbezogenen Daten nach draußen. Eine Stärke cloudbasierter Infrastrukturen ist zudem, dass sie bei hohen Zugriffszahlen schnell skalieren können und auch in Zeiten intensiver Nutzung Stabilität gewährleisten. Von MAZonline