Erste Flüchtlinge aus griechischem Lager in Brandenburg angekommen

Die ersten Familien aus griechischen Flüchtlingslagern sind am Freitag in Brandenburg angekommen. Es handele sich um vier Familien mit kranken Kindern, teilte die Landesregierung mit. Die insgesamt 18 Personen würden zunächst in der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) untergebracht. Brandenburg will insgesamt 44 hilfebedürftige Personen aus den überfüllten Lagern auf den griechischen Ägäis-Inseln aufnehmen. Die übrigen 26 Personen werden in den kommenden Wochen erwartet. Lesen Sie auch: Innenminister Stübgen will „Intensiv-Störer“ abschieben „Wir helfen Menschen in Not, so gut wir können. Unsere Kapazitäten sind aber nicht grenzenlos“, sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU). Die humanitäre Hilfe werde auf jene konzentriert, die sie am nötigsten bräuchten. „Das Leid kranker Flüchtlingskinder in den Lagern auf den griechischen Inseln kann und darf uns nicht egal sein“, so Stübgen. Hoffnungslos überfüllte Camps : Die Flüchtlingsunterkünfte auf den griechischen Inseln seien weiterhin hoffnungslos überfüllt, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). „Aus humanitären Gründen ist es dringend geboten, die extrem schwierige Situation, der sich unter diesen Bedingungen insbesondere medizinisch behandlungsbedürftige Kinder ausgesetzt sehen, schnell und wirksam zu verbessern.“ Nach den medizinischen Erstuntersuchungen sollen die Familien so schnell wie möglich auf Kommunen verteilt werden. Lesen Sie auch: Potsdams OB will Seenot-Flüchtlinge holen Die deutsche Innenministerkonferenz hatte beschlossen, 243 kranke Kinder und deren Familien aufzunehmen. Nach ihrer Ankunft werden sie auf die Bundesländer verteilt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will dabei die Länder verstärkt berücksichtigen, die sich für zusätzliche Aufnahmen ausgesprochen hatten. Das hat zu Streit zwischen Berlin und dem Bund geführt. Berlin will mit einem eigenen Aufnahmeprogramm mehr Flüchtlinge aufnehmen. Seehofer verweigerte diesem Plan seine Zustimmung. Von Torsten Gellner