Die Anzeigen wegen des Verdachts der Geldwäsche sind in den vergangenen Jahren sowohl bundesweit als auch im Land Brandenburg kontinuierlich gestiegen. Von 2008 bis 2013 nahm die Anzahl der Ersthinweise auf Geldwäsche um fast 90 Prozent zu, teilte die Polizei am Montag mit. So wurden im Jahr 2013 insgesamt 551 Meldungen wegen des Verdachts der Geldwäsche entgegengenommen und bearbeitet. Für das Jahr 2014 sei wiederum eine deutliche Zunahme zu erwarten.
Schwerpunkte der angezeigten Sachverhalte sind die Tätigkeiten als sogenannte "Finanzagenten". Täter wie auch Opfer kommen dabei aus allen Alters- und Berufsgruppen.
Polizei warnt vor "Finanzagenten"-Anzeigen
Beim Stichwort Geldwäsche denken viele Menschen an dubiose Geschäftsleute mit Koffern voller Bargeld, seltener aber daran, dass das Thema auch sie selbst betreffen könnte. Nicht nur Wirtschaftsunternehmen werden von Geldwäschern für ihre Zwecke missbraucht, sondern immer häufiger auch Privatpersonen.
Zur Vorsicht rät die Polizei bei Stellenanzeigen und Nebenverdienstangeboten unbekannter Geschäftsleute in Zeitungen oder Werbemails, die ahnungslose Bürgerinnen und Bürger als sogenannte "Finanzagenten" suchen. Diese sollen gegen eine Provision ihre privaten Bankkonten für Geldtransfers zur Verfügung stellen. Ferner sollen sie Geldbeträge, die Dritte auf ihre Konten überwiesen haben, möglichst umgehend per Bargeldversand oder über Finanztransferdienstleister (wie beispielsweise Western Union) an eine im Ausland befindliche Person transferieren. Als Belohnung winkt eine Provision zwischen 5 und 20 Prozent, die vom Überweisungsbetrag einbehalten werden darf. Auf diese Weise beteiligen sich die Finanzagenten – ohne es zu ahnen – an einer Straftat. Statt vermeintlich lukrativer Geschäfte drohen Freiheitsstrafen wegen leichtfertiger Geldwäsche und Schadensersatzansprüche von Geschädigten.
MAZonline