Vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) gab es am Mittwoch ein Zivilprozess, in dem es um die Aufstellung von Hinweisschildern der „Kirche der fliegenden Spaghettimonster“ im uckermärkischen Templin geht. Auf den Schildern werden für jeden Freitag um 10.00 Uhr sogenannte Nudelmessen angekündigt. Doch im Streit um die "Gottesdienst"-Schilder hat nun das Gericht das letzte Wort. Die Anhänger der Bewegung konnten sich nicht gütlich mit dem Brandenburger Landesbetrieb Straßenwesen einigen.
Der Verein beharrte darauf, dass er im Beisein des Templiner Bürgermeisters Detlef Tabbert mit Vertretern der Behörde am 9. Dezember 2014 in Templin eine entsprechende zivilrechtliche mündliche Vereinbarung geschlossen hatte. Zu einer schriftlichen Vereinbarung über die Aufstellung der „Nudelmesse“-Schilder“ kam es jedoch nie, so die Pastafaris. Das bestreitet der Landesbetrieb Straßenwesen jedoch, wie Vertreter der Behörde am Mittwoch vor Gericht bekräftigten.
Schilder hängen trotzdem - dank Bürgermeister
Die Templiner Anhänger der „Kirche der fliegenden Spaghettimonster“ sehen sich als Weltanschauungsgemeinschaft mit den gleichen Rechten wie eine Religionsgemeinschaft. Sie haben das Land Brandenburg verklagt, die Aufstellung von „Nudelmesse“-Schildern an den vier Ortseingängen von Templin zu dulden.
Die Schilder hängen trotzdem in Templin – mit Einwilligung des Stadtoberhauptes. Man findet sie an städtischen Masten, an denen die Kommune unter anderem über ihre Städtepartnerschaften informiert.
Die Richterin in dem Zivilprozess hat für den 13. April (13 Uhr) einen Verkündungstermin angesetzt. Der Verein „Kirche des fliegenden Spaghettimonster“ kündigte bereits an, bei einem Scheitern ihrer Klage die nächste Instanz zu bemühen.
Das Bauamt nahm sie ab, gab sie zurück – und natürlich hängten sie die Pastafaris wieder auf. Seit der mündlichen Vereinbarung mit Templins Bürgermeister hängen sie an städtischen Masten.
Landesregierung glaubt an eine Religionsparodie
Brandenburgs Landesregierung sieht die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ übrigens nicht als Glaubensgemeinschaft an. Vielmehr sei es eine Religionsparodie, die keine religiöse Substanz habe. Die „Kirche“ war im Jahr 2005 tatsächlich in den USA als Parodie entstanden, um eine Schulbehörde zu verspotten.
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Von MAZonline und dpa