Der Wille zur Aufklärung mag noch so groß sein, am Ende überwiegen die Zweifel. Die polizeiinterne Untersuchung rechter Umtriebe in der Uckermark lässt viele Fragen offen. Wie konnte eine Beamtin trotz engster persönlicher Kontakte innerhalb der Polizeiinspektion jahrelang Karriere machen? Wurden die braunen Machenschaften ihres Ehemanns und ihres Bruders von der Führungsebene grob fahrlässig ignoriert oder aber insgeheim sogar gutgeheißen? Herrscht innerhalb der Polizei ein Korpsgeist, der es verbietet, solche Missstände Vorgesetzten oder Gewerkschaftern anzuvertrauen?
Vieles deutet darauf hin, auch wenn Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke nicht müde wird zu betonen, in seiner Behörde eine offene Kritikkultur etablieren zu wollen. Ein zarter Anfang war die minuziöse Aufarbeitung der im Sommer bekannt gewordenen Vorwürfe gegen mehrere Inspektionsangehörige, mit der Mörke allerdings besser externe Prüfer hätte betrauen sollen. Vielleicht hätte sich so mancher Verdacht, der nun als ausgeräumt gilt, doch noch bestätigt. Wer sagt schon in einer internen Untersuchung gegen einen Kollegen aus, wenn die Vorwürfe bald zum Flurgespräch werden und zum eigenen Nachteil ausgelegt werden könnten?
Dass die Untersuchung so schnell auch personelle Konsequenzen nach sich zieht, ist dafür umso höher zu bewerten. Die künftige Leitung der Polizeiinspektion steht unter verstärkter Beobachtung.
Von Bastian Pauly