Heimat – ein Wort, das unterschiedliche Assoziationen weckt. Warm und wohlig fühlt es sich für die einen an, piefig und verstaubt finden es andere. Versuchen wir es mal mit dem Duden: „Ort, in dem man geboren und aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt“, steht dort. So weit, so klar. Aber wenn man die Menschen fragt, was Heimat für sie konkret bedeutet, dann bekommt man ganz verschiedene Antworten. Das geht oft weit über den Ortsbezug hinaus und tief hinein ins Gefühlige.
In der Politik galt der Heimatbegriff lange als belastet, zunächst aufgrund des ideologischen Missbrauchs durch die Nationalsozialisten, später aber auch, weil er wie ein gestriger Gegenpol zu einer neuen Weltoffenheit wirkte. Diese Zeiten sind vorbei. „Heimat“ ist wieder in, das zeigt nicht nur der Erfolg hochauflagiger Landleben-Magazine. Selbst auf Grünen-Parteitagen wird es neuerdings heimelig, wenn etwa der frisch gekürte Parteichef Robert Habeck für einen linken Patriotismus und eine neue „Heimatidee“ wirbt. Und auf Bundesebene gibt es demnächst wohl ein um die Zuständigkeit „Heimat“ erweitertes Innenministerium. Geht es offizieller?
In unserer heutigen Beilage haben wir Brandenburger Heimatgeschichten gesammelt. Sie erzählen von Menschen, die schon lange hier zu Hause sind und etwas auf die Beine gestellt haben. Aber auch von „gelernten Märkern“, die sich zwischen Uckermark und Fläming eine neue Heimat aufgebaut haben.
Das MAZ-Spezial finden Sie heute in der gedruckten MAZ oder im E-Paper: epaper.maz-online.de
Von Henry Lohmar