Im Zusammenhang mit dem Skandal um die Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in Heimen der Haasenburg GmbH sind 55 Ermittlungsverfahren gegen 85 Erzieher und sonstige Haasenburg-Mitarbeiter eingeleitet worden. 15 weitere Verfahren führte die Staatsanwaltschaft gegen unbekannt. Diese Bilanz zieht die Landesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Landtag. Zu einer Verurteilung kam es in nur einem Fall – ein Erzieher wurde wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen zu einer Haftstrafe von anderthalb Jahren – ausgesetzt zur Bewährung – verurteilt. Ein Mitarbeiter wurde freigesprochen und in einem Fall wurde das Verfahren gegen Zahlung einer Geldsumme eingestellt. Nur noch ein Verfahren ist offen: Ein Erzieher soll sich ab dem 18. Januar vor Gericht verantworten. Der Erzieher soll einen jugendlichen Heimbewohner im Haasenburg-Heim in Müncheberg (Märkisch-Oderland) körperlich misshandelt haben. Im Sommer 2013 hatte der Skandal begonnen. Die drei Haasenburg-Standorte Neuendorf am See, Jessern (beide Dahme-Spreewald) und Müncheberg (Märkisch-Oderland) hatten Kinder und Jugendliche betreut, die als schwer erziehbar galten. Ende 2013 schlossen die Heime auf Weisung der damaligen Jugendministerin Martina Münch (SPD).
Von MAZ-online