Die Brandenburger Polizei hat am vergangenen Wochenende bei Kontrollen 191 Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt - allerdings nicht gegen den neuen 15-Kilometer-Radius. „Es wurden insgesamt acht Strafanzeigen und 199 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gefertigt“, teilte der Sprecher des Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, am Montag in Potsdam mit. „Damit liegt das letzte Wochenende etwa im Schnitt unserer Feststellungen der vergangenen Wochenenden.“
Herbst nannte mehrere Versammlungen als Beispiele für Strafanzeigen. Die Summe der Anzeigen ergibt nicht automatisch die Zahl der Verstöße, weil zum Beispiel ein Fall mehrere Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gegen verschiedene Menschen nach sich ziehen kann.
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Außerhalb eines Radius von 15 Kilometern um einen Landkreis oder eine kreisfreie Stadt sind touristische Reisen und Sport seit Samstag tabu, wenn der Wert neuer Infektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche dort über 200 liegt. Dies gilt fast in allen Kreisen und kreisfreien Städten. Von den 160 Polizeieinsätzen am Wochenende seien knapp 50 Stichprobenkontrollen gewesen, ob der Radius eingehalten wurde, bilanziert Herbst. Dabei seien keine Verstöße festgestellt worden. Die Befragten hätten triftige Gründe für ihren Aufenthalt angegeben.
Reichsflaggen bei nicht angemeldeten Versammlungen
Strafanzeigen gab es laut Polizei für nicht angemeldete, kleinere Versammlungen in Velten, Oranienburg und Borgsdorf bei Hohen Neuendorf im Kreis Oberhavel. Dort seien Reichsflaggen verwendet worden, die aber anders als Reichskriegsflaggen nicht verboten sind.
Seit Samstag sind nur noch private Kontakte zu einer weiteren Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt.
Von RND/dpa