Ein Mann machte Anfang August 2014 einen grausamen Fund. Am Rand einer Bundesstraße am Naturschutzgebiet südlich von Lieberose (Dahme-Spreewald) lag ein geköpfter Wolf.
Eine Computertomografie ergab damals die Todesursache: illegaler Abschuss. „Eine Splitterwolke ist auf dem Gerät sofort sichtbar“, erklärte Steven Seet, Pressesprecher des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
Das Tier war ein Rüde, etwa zwei bis drei Jahre alt. Die Experten stellten fest, dass der Kopf des toten Wolfes erst nach einem tödlichen Schuss abgetrennt wurde. Katharina Weinberg, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Brandenburg, glaubt, dass der Rüde nicht am Fundort getötet wurde. Trennt man einen Kopf ab, fließt viel Blut - diese Spuren fehlten aber. Der Kadaver war bereits in einem Stadium der Verwesung. Der Täter hatte den Wolf direkt unter dem Naturschutzschild abgelegt. „Provokation“, sagt Weinberg kurz nach dem Fund.
Jetzt, knapp nach zwei Jahren nach der schrecklichen Tat, sind die Ermittlungen zu dem geköpften Wolf in Brandenburg eingestellt worden. “Es haben sich keine Zeugen gemeldet, die zur Aufklärung der Tat hätten beitragen können“, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus mit. Somit bleibe unklar, wer der Täter ist.
Damit wurde bereits der zweite Fall eines getöteten Wolfes zu den Akten gelegt. Wenige Monate nach der Bluttat in Lieberose wurde auf einem Feld bei Hirschfeld (Elbe-Elster) ein zweites geköpftes Tier gefunden. Unbekannte hatten am zweiten Weihnachtsfeiertag eine junge Wölfin an der Landesgrenze zu Sachsen erschossen und ihr den Kopf als Trophäe abgetrennt.
Hier wurden die Ermittlungen wegen schwieriger Spurenlage schon früher abgeschlossen, im Fall Lieberose hatten sich Ermittler noch Hinweise durch eine Tasse erhofft, die in der Nähe des Tatorts gelegen hatte. Aber auch diese Spur brachte die Ermittlungen nicht voran.
Von MAZonline