Im öffentlichen Nahverkehr in Brandenburg kommt es in dieser Woche zu umfassenden Warnstreiks. Bereits am Dienstag legen die Beschäftigten in Potsdam und Potsdam-Mittelmark zwischen 3.30 und etwa 15 Uhr die Arbeit nieder. Neben den Verkehrsbetrieben in Potsdam (ViP), der Havelbus-Verkehrsgesellschaft und der Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft (BVSG) sind auch Nahverkehrsbetriebe in den Landkreisen Barnim, Märkisch-Oderland und Oder-Spree betroffen. Das teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Montagabend mit.
Verdi fordert 120 Euro mehr im Monat
Hintergrund sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg (KAV). Statt einer prozentualen Lohnerhöhung will die Gewerkschaft erreichen, dass jeder Beschäftigte künftig 120 Euro mehr pro Monat erhält. Verdi-Verhandlungsführer Marco Pavlik begründet die Forderung damit, dass die Einkommensschere nicht noch weiter auseinandergehen dürfe. Derzeit liege das Einstiegsgehalt für Busfahrer bei monatlich 1800 Euro brutto plus Sonderzuschläge.
Weitere Streiks bis Freitag
Noch bis einschließlich Freitag drohen weitere Ausstände in nahezu jedem Landkreis, darunter Dahme-Spreewald und Ostprignitz-Ruppin, wie Pavlik erklärte. Verdi will die Termine erst kurzfristig bekannt geben, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und spontanen Ersatzverkehr zu verhindern. Im KAV sind rund 20 brandenburgische öffentliche Verkehrsbetriebe organisiert.
Von Bastian Pauly