Sie kamen mit einer riesigen Traktoren-Kolonne und ziemlicher Wut im Bauch: Tausende Bauern aus ganz Deutschland haben am Dienstag mehr Mitsprache bei Neuregelungen zum Umwelt- und Tierschutz und mehr Wertschätzung für ihre Branche gefordert.
Akuten Ärger ausgelöst hat vor allem ein „Agrarpaket“, das das Kabinett im September auf den Weg gebracht hatte. Unter anderem zum Insektenschutz soll der Einsatz von Unkraut- und Schädlingsgiften stark eingeschränkt werden.
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Zu dem Protest hatte die Initiative „Land schafft Verbindung“ aufgerufen, in der sich Zehntausende Bauern zusammengetan haben. „Wir fordern einen Stopp der Agrarpakete und kein Weiter so“, sagte auch Brandenburgs Landesbauernpräsident Henrik Wendorff bei der Demo. Unsere MAZ-Reporter waren mit Landwirten aus der Mark unterwegs und haben sie zu ihren Motiven befragt.
Marco Hintze aus Krielow (Potsdam-Mittelmark)
„Wir fordern, dass man nicht nur über uns redet, sondern auch mit uns, wenn es um politische Entscheidungen geht.“
Yannik Oppenborn aus Krahne (Havelland)
„So kann das nicht weitergehen. Ich bin heute nach Berlin gefahren, weil ich auf friedliche Weise die Sorgen unseres Berufsstandes deutlich machen will.“
Frank Nitzsche aus Berkenbrück (Teltow-Fläming)
„Bei dieser Sternfahrt ging es nicht um die Sorgen einzelner.Es ging um das große Ganze und dafür müssen wir Bauern uns solidarisch zeigen. Aber ich hätte nie gedacht, dass so viele Landwirte aus ganz Deutschland kommen.“
Florian Lokat aus Nassenheide (Oberhavel)
„Ich war heute in Berlin, weil wir gegen das Agrarpaket demonstrieren und ein Mitspracherecht fordern.“
Guido Leinitz aus Bechlin (Ostprignitz-Ruppin)
„Ich bin mitgefahren, damit man unseren Berufsstand wieder wahrnimmt und wir mehr Anerkennung für unsere tägliche Arbeit bekommen.“
Felix von Lewinski aus Horst (Ostprignitz-Ruppin)
„Ich bin heute nach Berlin gefahren, weil auch meine Kinder noch eine Chance haben sollen, Landwirt zu werden.“
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Von MAZonline