Die Brandenburger AfD hat bei der Europawahl kräftig abgeräumt. Mit 19,9 Prozent (plus 8,5 Prozentpunkte gegenüber 2014) schnitt sie in Brandenburg unter allen Parteien am besten ab. Bundesweit kam die AfD auf 11 Prozent. Damit können elf deutsche Abgeordnete in das nächste Europaparlament einziehen.
Doch darunter wird kein märkischer Abgeordneter mit AfD-Parteibuch sein. Der Grund ist bei der europaskeptischen Partei selbst zu suchen. Auf der Bundesliste der Partei stand kein Abgeordneter aus dem Brandenburger Landesverband.
SPD ohne Mandat
Die Zahl der Brandenburger Abgeordneten in Brüssel wird sich damit reduzieren. Denn auch die SPD wird erstmals keinen EU-Abgeordneten mehr nach Brüssel schicken können. Die Partei erreichte bundesweit 15,8 Prozent. Die SPD-Ersatzkandidatin Maja Wallstein kandidierte auf dem aussichtslosen Listenplatz 22 und wird deshalb nicht im nächsten EU-Parlament vertreten sein. Sie war für Simon Vaut angetreten, der bei seiner Vita getrickst hatte.
Damit werden dem neuen EU-Parlament drei erfahrene Brandenburger Abgeordnete angehören: Christian Ehler (CDU), Helmut Scholz (Linke) sowie die Grüne Spitzenkandidatin Ska Keller aus Guben.
Von Torsten Gellner