Die Gegner eines Weiterbetriebs des Flughafens Tegel haben die Volksinitiative „Brandenburg braucht Tegel“ als „krachend gescheitert“ bezeichnet. Die 16.000 Unterschriften für die Initiative nach einem Jahr seien „eine klare Absage der Brandenburger an die ,Tegel-Retter’ von FDP und Freien Wählern, teilten die Bürgerinitiativen „Tegel schließen“ und Brandenburg sagt Nein zu Tegel“ am Mittwoch mit.
Die Brandenburger ließen sich offenbar nicht von Pseudoargumenten ins Boxhorn jagen, hieß es. „Es ist deshalb gut, dass die Bürger und Bürgerinnen Brandenburgs andere Prioritäten haben.“
Tegel-Kampagne soll dennoch weitergehen
Ein Jahr nach Start der Unterschriftensammlung zur Offenhaltung des Berliner Airports hat die entsprechende Volksinitiative erst 16.000 Unterschriften gesammelt. Der Landeschef der Freien Wähler, Péter Vida, kündigte aber gegenüber der MAZ an, dass die Kampagne weitergehe. Eine Volksinitiative muss binnen Jahresfrist mindestens 20.000 Unterstützer finden. Unterschriften, die älter als 12 Monate sind, verfallen. Sie müssen neu eingeholt werden.
Die gegnerischen Bürgerinitiativen halten einen Weiterbetrieb von Tegel für überflüssig und unwirtschaftlich. Auch ökologisch sei Tegel fragwürdig, weil rund 40 Prozent des dortigen Passagieraufkommens innerdeutsch sei. „Eine zukunftsorientierte Politik sorgt dafür, dass die Deutsche Bahn und auch der Nahverkehr attraktive Angebote als Alternativen machen“, hieß es.
Von Torsten Gellner