Was Brandenburgs Spitzenkandidaten für die ländlichen Regionen tun wollen

Am 1. September ist Landtagswahl in Brandenburg. Die MAZ hat die Parteien nach ihren zentralen Forderungen befragt. Viele Menschen auf dem Land fühlen sich abgehängt. Lesen Sie hier, wie die Spitzenkandidaten das ändern wollen. Wie wollen Sie verhindern, dass ländliche Regionen in Brandenburg abgehängt werden? Andreas Kalbitz, AfD: „Rot-Rot hat sie bereits abgehängt. Das muss rückgängig gemacht werden. Mit besserer ÖPNV-Anbindung, einem effektiven Ausbau des Breitbandes, einer Wirtschaftsförderung, die nicht Millionen in Großpleiten investiert, sondern einer, die die echten Arbeitsplatzbeschaffer Handwerk und Mittelstand vernünftig fördert, auch durch eine konzertiere Förderpolitik des Landes mit weniger Bürokratie.“ Dietmar Woidke, SPD: „Wir arbeiten für ein Brandenburg, in dem alle Regionen lebenswert sind. Ich bin optimistisch gestimmt: In vielen Orten ist auch durch Zuzug neues Leben erwacht. Wir erhalten alle Krankenhausstandorte und holen mit dem Brandenburg-Stipendium mehr Ärzte aufs Land. Der ÖPNV wird deutlich ausgebaut. Überall soll es Plus-Bus-Linien geben. Neben dem Lausitzbeauftragten soll es „Kümmerer“ für alle Planungsregionen geben.“ Kathrin Dannenberg, Linke: „Attraktive Regionen brauchen Infrastruktur. Dazu gehören das Breitband-Internet und der Anschluss an Bus oder Bahn. Dazu gehören der Arzt und das Krankenhaus in der nächsten Stadt. Dazu gehören Schulen und Kitas ohne lange Anreise. Dazu gehören aber auch der Dorfladen, der Sportverein und das Café. Einiges kann die Landespolitik direkt unterstützen, anderes indirekt durch Entwicklungsplanung und Hilfe für die Kommunen. Beides wollen wir tun.“ Ingo Senftleben, CDU:„Als ersten Schritt werden wir den aktuellen Landesentwicklungsplan kündigen und mit Berlin auf Augenhöhe neu verhandeln. Wir wollen ganz Brandenburg wachsen lassen und dafür müssen die aktuellen Bauverbote für die Dörfer und ländlichen Regionen aufgehoben werden. Wir werden den Nahverkehr so organisieren, dass es überall häufige und schnelle Direktverbindungen nach Berlin gibt. Und neben dem Ausbau von Handyempfang und schnellem Internet werden wir uns darum kümmern, dass Dorfläden und Dorfkneipen erhalten bleiben oder neu eröffnet werden können.“ Ursula Nonnemacher, Grüne:„Dadurch, dass der ländliche Raum durch öffentlichen Nahverkehr und Netzabdeckung gut erschlossen und die medizinische Versorgung gesichert ist, dass es kulturelle Angebote und Treffpunkte in den Gemeinden gibt. Wir wollen Dörfer durch Ortsteilbudgets stärken sowie alte Gebäude, wie zum Beispiel Bahnhöfe oder Gutshäuser, vor dem Verfall retten. Mit dem Abschlussbericht der maßgeblich von uns vorangetriebenen Enquetekommission „Ländliche Räume“ liegen über hundert konkrete Handlungsempfehlungen vor.“ Peter Vida, BVB/Freie Wähler: „Es braucht eine klare infrastrukturelle Stärkung des ländlichen Raumes. Dazu gehört die medizinische Versorgung, die wir mit einem Landarztprogramm verbessern wollen. Der Erhalt aller Schulen ist ein weiterer wichtiger Standortfaktor. Außerdem muss deutlich mehr in den Landesstraßenbau investiert werden. Die von der Regierung geplante Halbierung der Mittel ist nicht vertretbar.“ Hans-Peter Goetz, FDP:„Entscheidend ist eine gute Infrastruktur. Nur so ist wirtschaftliche Entwicklung, darunter Tourismus, möglich. Bei fortschreitender Digitalisierung wird der Standort egal. Alle Brandenburger wollen gelegentlich schnell rein nach Berlin. Und oft noch schneller wieder nach Hause. Wir brauchen Bus und Bahn mit engen Takten und auch spät am Abend. Auch Autos und gute Straßen bleiben notwendig. Wir erhalten Kitas, Schulen, Arztpraxen.“ Lesen Sie hier, was die Spitzenkandidaten... ... als erste Amtshandlung machen würden... gegen den Klimawandel unternehmen wollen... für ausreichenden Wohnraum machen wollen... für die Bildung tun wollen Von Igor Göldner und Torsten Gellner

Landtagswahl 2019 - Wie sollen die ländlichen Regionen gestärkt werden?