Osterfeuer gibt es in Deutschland schon seit dem 16. Jahrhundert. Es wird heutzutage meist am Karsamstag entzündet, mancherorts aber auch erst am Abend des Ostersonntags oder schon an Gründonnerstag.
Der Brauch führt alljährlich zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Denn Osterfeuer können schnell außer Kontrolle geraten. Die Folge sind dann hohe Sach- oder sogar Personenschäden. Zudem werden die Feuerwehren durch Fehlalarme belastet, wenn Osterfeuer unangemeldet abgebrannt werden.
Osterfeuer immer vorher anmelden
Egal, ob im eigenen Garten für die Familie oder auf dem Dorfplatz für die gesamte Gemeinde: Das Osterfeuer sollte stets bei der örtlich zuständigen Behörde angemeldet worden sein.
Denn: Wenn die Feuerwehr ausrückt, weil das Feuer im Vorfeld nicht bekannt war, könnte das teuer werden. Der Fehleinsatz der Feuerwehr ist meist gebührenpflichtig. In einigen Kommunen ist es sogar grundsätzlich verboten, Äste und Zweige auf Privatgrundstücken zu verbrennen.
Im Ernstfall: Unbedingt die Feuerwehr rufen
Im Ernstfall gilt dennoch: Sollte das Feuer außer Kontrolle geraten, sollte sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert werden. Am besten sind dann auch die Rettungswege bereits frei.
Nicht nur für ein schönes Osterfeuer gilt: Trockene Pflanzenreste und unbehandeltes Holz verwenden. Das tut der Umwelt gut. Kunststoffe wie Plastiktüten und Autoreifen, aber auch andere Abfälle haben im Osterfeuer nichts verloren. Zu feuchtes Material führt außerdem zu unangenehmem Rauch.
Verbrennungen sofort kühlen
Kleinere Verbrennungen sofort mit Wasser kühlen: Maximal zehn Minuten lang unter Leitungswasser bei einer Temperatur von 10 bis 20 Grad. Längere Kühlung führt zur Unterkühlung der betroffenen Person.
Großflächige Verbrennungen und auf der Haut haftende Substanzen sollten nur primär abgelöscht werden. Dafür ist der Notarzt zuständig.
Feuer kann zur Todesfalle für Tiere werden
Kurz vor dem Anzünden ist es besonders wichtig, das Holz noch einmal umzuschichten, damit das Feuer nicht zur Flammenfalle für Tiere wird. Besonders gefährdet sind Igel, die unter Naturschutz stehen.
Um Sachschäden zu vermeiden, sollten bestimmte Mindestabstände eingehalten werden. Wegen Rauch und Hitze sollte das Feuer von Gebäuden und Bäumen mindestens 100 Meter und von Straßen mindestens 50 Meter entfernt sein.
Den Wind beobachten
Vor allem die Windrichtung spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer zu viel Material auf einmal abbrennen lässt, riskiert gefährlichen Funkenflug.
Besonders beim Anzünden sollte Vorsicht gelten. Brennbare Flüssigkeiten als Brandbeschleuniger bergen ein hohes Risiko.
Aber auch grundsätzlich müssen offene Feuer beaufsichtigt werden. Gefährlich wird es, wenn sich das Feuer unkontrolliert ausbreiten kann.
Besonders auf Kinder achten
Nicht nur die Eltern sollten beim Osterfeuer auf kleine Kinder aufpassen. Sie unterliegen schnell der Faszination des Feuers und unterschätzen die ihnen unbekannte Gefahr.
Strohballen können sich allein durch die Hitzestrahlung entzünden und sind deshalb nicht als Sitzgelegenheiten rund um das Osterfeuer geeignet.
Von MAZonline