Werden Lehrer und Schüler in Brandenburg bald wöchentlich getestet?

Brandenburgs Schüler und Lehrer sollen im neuen Schuljahr konsequent und regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Das fordert die Brandenburger Lehrergewerkschaft. „Für die Rückkehr zum Regelunterricht ist es unverzichtbar, dass in den Schulen wöchentliche Tests auf Corona-Erkrankungen bei Lehrkräften, Schülerinnen und Schüler durchgeführt werden“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs. Regulärer Unterricht im August? Er geht mit Blick auf die aktuell niedrigen Infektionszahlen in Brandenburg davon aus, dass nach den Sommerferien wieder ein regulärer Unterricht aufgenommen wird. Dafür müssten aber Konzepte für feste Lerngruppen und nachvollziehbare Konzepte zur Nutzung der schulischen Räume entwickelt und angewendet werden. „Nur so können das Infektionsrisiko niedrig gehalten und Infektionsketten unterbrochen und rückverfolgt werden“, erklärte der brandenburgische Lehrer-Vertreter. Außerdem müsse das Land Notfallpläne für den Fall des Auftretens von Corona-Erkrankungen vorhalten. Ferien nutzen: Die Zeit dränge, so Fuchs. Die Landesregierung müsse die notwendigen Vorgaben für Hygienestandards noch vor Beginn der Sommerferien schaffen. Die Wiederaufnahme des Regelunterrichts ab dem kommendem Schuljahr sei keine einfache Rückkehr zur Normalität, betont Fuchs. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Der Unterricht im kommenden Jahr müsse durch vielfältige Maßnahmen zur individuellen Förderung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler geprägt sein. „Die Zeit bis zum Beginn der Sommerferien muss genutzt werden, um die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen“, so Fuchs. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) geht davon aus, dass Schulen frühestens zu Beginn des neuen Schuljahres Anfang August wieder den Regelbetrieb aufnehmen können. „Wir werden alles dafür tun, dass dann alle Kinder wieder regelmäßig in die Schule gehen können“, sagte er am Donnerstag im Inforadio des RBB. Wenn das derzeit noch nicht möglich sei, liege es etwa an den einzuhaltenden Abständen sowie an der Zahl der Klassenräume und der zur Verfügung stehenden Lehrer, erläuterte Woidke. Es müssten zuvor auch noch Hygienekonzepte umgesetzt und Gespräche mit den Schulträgern geführt werden. „Wir sind da auf einem sehr, sehr guten Weg.“ Selbst im Regelbetrieb werde aber noch nicht alles wieder komplett normal sein können, betonte der Regierungschef. Der Bundeselternrat sieht aufgrund der Platzverhältnisse mittelfristig keine Möglichkeit für eine Rückkehr von allen Schülern in voller Klassenstärke, wie der Bundesvorsitzende Stephan Wassmuth am Donnerstag sagte. Er sprach sich im Gegensatz zu den Philologen jedoch gegen regelmäßige Tests von Schülern aus. Diese böten nur eine Scheinsicherheit, griffen zu stark in die Persönlichkeitsrechte der Schülerinnen und Schüler ein und mache diese „erneut zu Versuchskaninchen“. Von Rüdiger Braun

Lehrer fordern Rückkehr zum Schulunterricht - Werden Lehrer und Schüler in Brandenburg bald wöchentlich getestet?