Das Buch der Bücher ist jetzt in Brandenburg an der Havel mit einer besonderen Ausstellung präsent – zu sehen bei der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Domlinden 29. Die Ausstellung dreht sich um die Entstehung und Überlieferung des Bibeltextes und auch die Geschichte der Verbreitung und der gesellschaftliche Einfluss, den dieser weltbewegende Text noch heute auf die Menschen hat.
Vom Papyrus bis zu den modernen Medien, wie einer Bibel-App, führt der Weg durch die Historie des Buches, das noch heute regelmäßig als meistgedrucktes Werk der Welt im Guinness-Buch der Rekorde steht. Etwa 100 Gäste durften zur Vernissage am Mittwochabend schon einmal einen Blick auf die Exponate werfen.
„Wir haben uns schon 2017 darum bemüht, die Ausstellung bei uns zu zeigen, aber im Jahr des Reformationsjubiläums hatten andere natürlich den gleichen Gedanken“, sagt Gemeindemitglied Hanno Stapperfenne. Umso größer sei die Freude, dass die von der Arbeitsgemeinschaft Christusforum Deutschlands kuratierte Schau jetzt in Brandenburg zu sehen ist.
Ausstellung bis zum 23. März
Die Bibelausstellung läuft noch bis zum 23. März.
Die Schau ist täglich in der Zeit von 10 bis 17 Uhr zu sehen.
Der Eintritt und die Führungen sind kostenlos.
Um Anmeldung zu einer Führung wird gebeten unter 0152/59920376.
Das Gemeindehaus befindet sich auf der Brandenburger Dominsel.
„Seit über 25 Jahren reist die Bibelausstellung durch den deutschsprachigen Raum, war schon in über 350 Orten zu Gast und ist in dieser Zeit auf über 500 Exponate angewachsen“, erläutert Andreas Schmidt, der die Ausstellung betreut und vor Ort mit den jeweiligen Gemeinden zusammenarbeitet.
„Zehn Gemeindemitglieder haben sich intensiv darauf vorbereitet, die Besucher bei Führungen durch die Ausstellung zu begleiten und die in zehn Abteilungen gegliederte Präsentation zu erklären“, sagt Stapperfenne.
Hieroglyphen-Tafeln und Papyrosblätter
Los geht es mit der Erfindung der Schrift, die eine sichere und wortgetreue Überlieferung erst möglich macht. Hieroglyphen-Tafeln, Papyrosblätter, Pergamentrollen und eine Nachbildung des berühmten Rosetta-Steins geben einen Einblick in längst vergangene Zeiten.
Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um das Jahr 1440 konnte die Verbreitung der Bibel enorm wachsen.
Reformator Martin Luther sorgte mit seiner Bibelübersetzung in die deutsche Sprache dafür, dass der Text von immer mehr Bevölkerungsschichten selbst gelesen werden konnte. Ein Faksimile der Gutenberg-Bibel, sowie einige alte Originaldrucke der Bibel sind in der Ausstellung zu sehen.
Bereits über 500 Menschen für Führungen angemeldet
„Bisher haben sich bereits über 500 Menschen für Führungen angemeldet, zumeist Schulklassen“, berichtet Stapperfenne. Besonders für die Kinder und Jugendlichen stehen auch Mitmach-Angebote bereit, die die ganze Ausstellung erlebbarer machen. An einer alten Druckerpresse können die Kinder zum Beispiel selbst eine Bibelseite drucken.
Interessierten können sich die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Gemeindehauses anschauen. Ein kleiner Wettbewerb ruft dazu auf, vorher noch einmal im eigenen Bücherregal zu stöbern und die eigene Bibel mitzubringen. „Für die drei ältesten Exemplare gibt es kleine Preise zu gewinnen“, verspricht Stapperfenne.
Beigeordneter Erlebach bringt eigene Bibel mit
Vor der Vernissage am Mittwochabend hat Wolfgang Erlebach, der Sozialbeigeordnete der Stadt Brandenburg, schon einmal in seine Familienbibel geschaut. „Die wurde im Jahr 1873 gedruckt, aber für einen vorderen Platz wird das wohl nicht reichen.“
Von Christine Lummert