Grund ist die Sorge, dass sich unter der Belastung schnell fahrender Fahrzeuge Betonbrocken von der Oberfläche der Fahrbahn lösen und auf andere Autos geschleudert werden könnten. Das teilte Cornelia Mitschka, Sprecherin des Landesbetriebes für Straßenwesen, gestern mit.
Die zuständige Straßenmeisterei hätte signalisiert, das Risiko werde zu groß, berichtet Mitschka weiter. „Daraufhin haben wir die Tempobegrenzung auf 60 Stundenkilometer dort angeordnet.“ Die Schäden seien vom fahrenden Auto aus nicht wahrzunehmen. „Wenn man dort aber entlang spazieren würde, würde man deutlich die Risse im Beton sehen.“
Schon lange ist bekannt, dass das in den 90er-Jahren gebaute Stück der Autobahn2 große Mängel aufweist. Die aus Beton gefertigte Fahrbahndecke zerbröselt. Grund ist so genannter Betonkrebs. Durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion entsteht eine gelartige Substanz, die den Beton aufquellen lässt. Der bricht dann von innen auf.
Deutschlandweit sind davon mehrere 100 Kilometer Autobahn betroffen. Vor wenigen Jahren ließ der Bund die Fahrbahn zwischen den Abfahrten Netzen und Lehnin erneuern. Der betreffende Autobahnabschnitt bei Netzen soll ab August saniert werden, kündigte Cornelia Mitschka an. Die Bauarbeiten werden Mitschka zufolge mehrere Monate andauern. Betonkrebs war auch der Grund für die vor wenigen Tagen abgeschlossenen Sanierungsarbeiten auf der Autobahn 2 in Höhe der Abfahrt Brandenburg. Er grenzt an den jetzt betroffenen Autobahnabschnitt.
Von Marion von Imhoff