Auch wenn noch immer nicht klar ist, wie die Entwicklung des Packhofgeländes weiter geht, wird die Stadt nun doch beginnen einen umfassenden Beteiligungsprozess anzustoßen, um zumindest an den Randgebieten des Packhofes in bester Innenstadtlage bauen zu können. Am kommenden Montag wird der Hauptausschuss und in der Woche darauf die SVV aller Voraussicht nach beschließen, die Verwaltung solle beauftragt werden, ein Ausschreibungsverfahren für die Grundstücke im Bereich Packhofstraße/Ecke Eichamtsstraße mit dem Ziel eines Grundstücksverkaufs für eine Wohnbebauung in Gang zu setzen.
Der Packhof selbst braucht noch Zeit
Dieses Verfahren soll einem Auswahlverfahren mit konzeptionellen und städtebaulichen Kriterien unterliegen und nach der Auswertung der eingegangenen Angebote wird die Verwaltung der SVV eine Vergabeempfehlung zur Beschlussfassung vorlegen. Einig ist sich die Lokalpolitik, dass die Entwicklung des gesamten Packhofgeländes samt Beteiligungsprozess nach der Ablehnung eines großen Hotels durch das Bürgervotum noch einige Zeit beanspruchen werde.
Um aber die aktuelle Entwicklung nicht zu verschlafen, die Berliner als Alternative zum Berliner Wohnungsmarkt nun in brandenburgische Städte führt, soll zur kurzfristigen Realisierung von Wohnungsneubau in attraktiver Innenstadtlage besagter Bereich „herausgelöst“ werden und für eine sogenannte Lückenbebauung bereitgestellt werden.
Miet- und Eigentumswohnungen möglich
Möglich seien sowohl Miet-als auch Eigentumswohnungen. Unter Berücksichtigung der städtebaulichen Vorgaben können dort etwa 100 Wohnungen entstehen, heißt es in der von Yvonne Stolzmann und Andrea Kutzop erarbeiteten Verwaltungsvorlage.
Der Bereich soll mit vier Baufeldern zur Bebauung öffentlich ausgeschrieben werden. Möglich sei, dass sich Interessenten für mehrere Baufelder bewerben. „Die Verkehrserschließung an diesem Standort ist bekanntlich schwierig“, schreibt Yvonne Stolzmann in der Begründung. Deshalb solle der Versuch unternommen werden, den zusätzlichen Verkehr so gering wie möglich zu gestalten.
Verkehr drastisch reduzieren
Neben der Festlegung zur Bebauungsdichte sind auch die Parkplätze auf dem jeweiligen Grundstück auf 0,5 Stellplätze je Wohnung begrenzt. Innovative Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs zum Beispiel durch die Bereitstellung von „Mieterautos“, werde bei der Auswahl ein Kriterium sein, heißt es weiter.
Von Benno Rougk