Zur Sprengung einer Bombe soll am Donnerstag, 13. Juni, ein Teil der Quenzsiedlung und des Industriegebietes gesperrt werden.
71 Anwohner der Blosendorfer Straße sowie Teile der Briester Straße müssen ab 8 Uhr ihre Häuser räumen, die Belegschaften von TSR-Recycling und Brandenburger Elektrostahlwerk (BES) müssen ebenfalls die Betriebe verlassen.
Munition ist nicht mehr transportfähig
Der Grund: Im Industriegebiet Quenz wurde Munition aufgefunden, die nicht mehr transportfähig ist. Diese müsse nun vor Ort durch den Zentraldienst der Polizei, speziell durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst gesprengt werden.
Um eine Gefährdung der Bevölkerung zu vermeiden, wird die Räumung des gefährdeten Bereiches verfügt. Diese gilt am Donnerstag ab 8 Uhr. Die Stadt sperrt von Landseite, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt vom Plauer See aus. Im Inneren darf nur der Kampfmittelräumdienst agieren.
Dieser Schritt ist vorsorglich, denn noch sei nicht zweifelsfrei geklärt, was für eine Bombe gefunden worden ist. Am Mittwoch prüfe dies der Kampfmittelberäumungsdienst, sagte Stadtverwaltungssprecher Jan Penkawa am Dienstagnachmittag. Und: „Die Entscheidung, ob am Donnerstag eine Vernichtungssprengung durchgeführt werden muss, trifft der zuständige Truppführer am Mittwoch vor Ort.“
Stadt erlässt Allgemeinverfügung
Heike Baumann vom Ordnungsamt hat dazu eine so genannte Allgemeinverfügung erlassen, der unbedingt Folge zu leisten ist. „Der gefährdete Bereich wird hiermit als Sperrzone festgelegt. Durch Ordnungskräfte der Stadt wird kontrolliert und sichergestellt, dass alle Personen die Sperrzone verlassen. Anweisungen dieser Ordnungskräfte ist Folge zu leisten.“
Es gebe zwar kontrollierte Sprengungen, doch bestehe dennoch die Gefahr umherfliegender Splitterteile. Wer sich der Evakuierung widersetzt, könne auch unter Zwang aus der Gefahrenzone herausgebracht werden.
Bußgelder werden angedroht
Zudem können laut Ordnungswidrigkeitsrecht Bußgelder von jeweils bis zu 1000 Euro verhängt werden.
In der Verfügung ist der Sperrkreis genau definiert: Im Norden wird er begrenzt von der Ecke Blosendorfer
Straße/Altbensdorfer Straße, Briester Straße ab den Hausnummern 13/14 in Richtung Thüringer Straße sowie Kreuzungsbereich Woltersdorfer Straße/Thüringer Straße. Im Osten liegt das Schulgebäude des Oberstufenzentrums Gebrüder Reichstein sowie ein Teil des BES-Geländes.
Schulgebäude nicht im Sperrkreis
„Das Schulgebäude selbst liegt nicht im Sperrkreis, sondern genau an dessen Rand. Dafür darf der Parkplatz an diesem Tag nicht befahren werden“, sagt Rathaussprecher Jan Penkawa. Im Süden liegt neben dem BEDS das Metall-Recyclinggelände von TSR. Im Westen ist nur die Landspitze Münchwerder im Uferbereich von Falkenbergswerder betroffen. Des Weiteren ist der Quenzsee vollständig und der nördliche Teil des Plauer Sees in Angrenzung zum Quenzsee gesperrt.
Derzeit sind sich Innenministerium und Stadtverwaltung relativ sicher, dass es sich nicht um Weltkriegsmunition handeln soll. Gut möglich, dass man es mit Hinterlassenschaften der russischen Armee zu tun hat.
Von André Wirsing