Die Brandenburger Feuerwehr ist enorm gefordert in diesen Tagen. In der Nacht zu Dienstag musste sie zu zwei größeren Bränden ausrücken und mehrere freiwillige Feuerwehren nachalarmieren. Gebrannt hat es im Garagentrakt der alten Getreidewirtschaft und in der Produktionshalle der Firma Gabarró. Verletzt wurde niemand.
Ein technischer Defekt an einer Absauganlage der Drahtziehmaschine verursachte nach Auskunft des Unternehmens das Feuer in der Fabrikhalle von Gabarró in der Stuttgarter Straße im Industriegebiet Hohenstücken. Die deutsche Niederlassung des spanischen Unternehmens produziert im Dreischichtsystem Stahldraht.
Etwa zwanzig Mitarbeiter waren in der Halle, als sich das Feuer in der Absauganlage entwickelte, berichtet der Produktionsleiter. Wie einstudiert verließen sie ihre Fabrik und gingen zur Sammelstelle nach draußen.
Zwei Stunden lang ruhte die Produktion
Niemand habe sich verletzt, versichert der Produktionsleiter. Das Feuer sei nicht auf andere Maschinen über gegriffen, die betreffende Anlage befinde sich etwas abseits einige Meter über Körperhöhe.
Für etwa zwei Stunden ruhte die Produktion. Nach den Löscharbeiten der Feuerwehren aus Brandenburg und Fohrde lief die Schicht in der gelüfteten Halle den Angaben entsprechend weiter.
„Nach ersten Ermittlungen ist es aufgrund eines technischen Defektes zu einem Feuer gekommen, weitere Maßnahmen durch die Polizei gab es nicht“, berichtet Polizeisprecher Oliver Bergholz am Dienstag.
Neun Absauganlagen
Die Schadenshöhe kann das Unternehmen noch nicht beziffern, das seit 2012 in Hohenstücken Stahldraht für Produkte der Auto-, Haushaltsgeräte- und Recyclingindustrie und auch für Supermarkt-Einkaufswagen zieht.
Das Gebäude wurde jedenfalls durch das Feuer nicht in Mitleidenschaft gezogen. Gabarró nimmt den Schadensfall zum Anlass, die Funktion von insgesamt neun Absauganlagen zu überprüfen.
Der nächtliche Alarm aus Hohenstücken erreichte die Brandenburger Feuerwehr während eines anderen Löscheinsatzes in der Alten Fohrder Landstraße. Dort war nach Mitternacht der Dachstuhl eines Nebengebäudes auf dem Grundstück der ehemaligen Getreidewirtschaft aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten, wie die Feuerwehr berichtet.
Weil dort noch viele Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Brandenburg/Havel gebunden waren, forderte die Leitstelle zusätzlich die Wehren aus Göttin, Kirchmöser und Fohrde an.
Von Jürgen Lauterbach