Brandenburger Volkschor sucht neuen Leiter

Während Corona können auch beim Brandenburger Volkschor keine Proben stattfinden. Das gibt dem Vorstand immerhin mehr Zeit einen neuen Chorleiter zu finden. Der wird händeringend gesucht. Aber alle Versuche, jemanden zu finden, blieben bisher erfolglos. Ein Chor mit Tradition: Der Volkschor wurde im Jahr 1874 gegründet. Somit ist er der älteste Chor in Brandenburg an der Havel. Er hat bereits zwei Weltkriege und hohe Arbeitslosigkeit überstanden, daher ist Vorsitzende Bettina Prochnow zuversichtlich, dass er auch die Pandemie überstehen wird. Trotz Corona und fehlenden Proben hat keins der 30 aktiven Mitglieder den Chor verlassen. Es herrscht ein großer Zusammenhalt. Chorleiter gesucht: Nur ein Chorleiter fehlt. Nun sucht der Chor bereits seit einer Weile einen qualifizierten und aufgeschlossenen Chorleiter. Die Proben des Chors finden normalerweise einmal wöchentlich am Montag um 17 Uhr in der „Wredowschen Zeichenschule“ statt. Bis jetzt wurde noch keine Person gefunden, welche die Chorleitung mit Beruf vereinbaren konnte. Der Vorstand hofft, dass bis Ende diesen Jahrs ein neuer Leiter oder eine neue Leiterin gefunden werden kann. Der Chor hätte auch nichts dagegen mit einer jüngeren Person zusammenzuarbeiten, die sich mit „neuem Schwung“ einbringen kann, um die Auftritte abwechslungsreicher und frischer zu gestalten. Natürlich müssen die Ideen auch die älteren Mitglieder des Chors mitreißen und begeistern. „Die Welt verändert sich ständig, der Chor muss sich auch verändern“, sagt Bettina Prochnow. Lesen Sie auch Proben hinter den Kulissen im Brandenburger Theater Mehr Jugend im Volkschor: Auch Lehrer, die bereits einen Schulchor leiten, können sich melden. Es bestünde dann die Möglichkeit, in verschiedenen Musikstücken Schüler aus dem Schulchor einzubeziehen. Schriftführerin des Chors Christa Grix hofft darauf, dass sich mehr junge Leute für den Chor begeistern können. Schüler, zum Beispiel Neuntklässler, sind gern eingeladen die Proben zu besuchen und ihre Stimmen zu erproben. Danach kann über einen Beitritt entschieden werden. Sollte es helfen, würde sich der Chor zudem dazu bereit erklären, die Ausbildung zum Chorleiter zum Teil zu finanzieren. Hierzu finden in Rheinsberg Chorleiterseminare statt. Crowdfunding für ein Klavier: Der Chor sucht jedoch nicht nur einen neuen Chorleiter, sondern möchte sich auch für erhaltene Spenden bedanken. Durch das Crowdfunding-Projekt der Brandenburger Bank hat der Chor endlich die Möglichkeit, sich ein eigenes Klavier zu kaufen. Bis Ende November letzten Jahres konnten Unterstützer über die Internetseite der Bank Geldbeträge an das Klavier-Projekt spenden. Das ursprüngliche Ziel waren 1500 Euro und der Mindestbetrag für eine Spende waren fünf Euro. Für jeden Betrag ab fünf Euro hat die Brandenburger Bank ebenfalls fünf Euro gespendet. Christa Grix war erst pessimistisch und hätte nicht gedacht, dass das Ziel erreicht werden könnte. Am Ende sind 2000 Euro zusammengekommen. Ein Dankeschön für die Spenden: Ein Klavier ist bereits ausgewählt und wird demnächst gekauft. Für die Spender verteilte der Chor kleine Preise, abhängig von der Höhe des Spendenbetrags. Bei einer Spende von 20 Euro gibt es nach dem nächsten Konzert eine Tasse Kaffee und ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Wenn 250 Euro gespendet wurden, gibt es einem 30-minütigen Auftritt von einer kleinen Gesangsgruppe des Chors bei einer Privatfeier. Der Volkschor möchte sich hier herzlich bei der Brandenburger Bank und den Spendern bedanken. Tontechnik als Unterstützung des Gehörs: Aber nicht nur ein neues Klavier hat der Volkschor bekommen, auch neue Tontechnik konnte angeschafft werden. Die Mittelbrandburgischen Sparkasse unterstützte den Chor mit 1500 Euro. Damit kann auch in den letzten Reihen alles gut gehört werden. Ausgestattet mit Klavier und neuer Tontechnik wartet der Volkschor also nur noch auf einen neuen Chorleiter und ein Ende der Pandemie, damit es bald wieder losgehen kann. Bis dahin bittet er seine Fans und Freunde um Geduld und Vorsicht, um höhere Inzidenzzahlen zu vermeiden. Von Julia Kazmierczak