Coronavirus: Pfarrer Jonas Börsel sendet Videobotschaft an Brandenburger

Die Folgen des Coronavirus beschäftigen Pfarrer Jonas Börsel. Da Gottesdienste aktuell in Zeiten der Pandemie nicht möglich sind, wendet sich der 37-Jährige erstmals mit einer Videobotschaft auf Facebook an die Brandenburger. Die MAZ-Redaktion hat eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, in der Informationen, Entwicklungen und Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie in der Stadt gesammelt werden. Gleichzeitig soll die Gruppe einen geschützten Raum für Menschen zum Austausch und auch der gegenseitigen Information und Hilfe bieten. Wer in Sachen Corona auf dem Laufenden bleiben will, klickt hier. Nachricht mit Hoffnung: „Unser Leben wird in diesen Tagen klein und eng. Wir müssen zuhause bleiben, damit andere geschützt werden, sich nicht anstecken mit dem Coronavirus. Und viele leiden unter diesen Einschränkungen“, kommentiert der 37-Jährige. Dennoch verbreitet er eine hoffnungsvolle Nachricht und spricht von einem Weizenkorn. „Wir sind dabei, unser Leben zu reduzieren. Das wir unser Leben verdichten, komprimieren, dass es klein wird, wie ein Weizenkorn. Das fällt schwer, weil es Entbehrungen mit sich bringt, es ist aber bitter nötig“, kommentiert der Pfarrer. Gedanken an erkrankte Menschen: Der Geistliche ist sicher, dass aus dem Weizenkorn „eine Frucht entsteht“, aus der anschließend neues Leben hervorgeht. Jonas Börsel lebt seit 2014 in der Havelstadt und schätzt seine Heimat. Er denkt jetzt besonders an „Kranke und Einsame, an diejenigen, die keine Menschen in direkter Umgebung von sich haben.“ Ihm ist wichtig, dass die Menschen durch das Gebet verbunden bleiben, jeder für sich, wo er gerade ist. „Dadurch werden wir gestärkt, sind eine Gemeinschaft. Und daraus werden wir Früchte ziehen, für uns selbst, durch die Stärkung, die wir persönlich erfahren und darüber hinaus“, sagt er vor der Kamera. Eine Kerze als Symbol der Hoffnung: Eine vergleichbare Situation hat er noch nicht erlebt. Jeden Morgen geht der Pfarrer in die Südkapelle der Brandenburger Katharinenkirche, zündet dort eine Kerze an und spricht ein Gebet. „In diesen kurzen Momenten spürte ich wie sich mein Herz öffnet und sich seine Enge weitet, weil ich weiß, dass Gott da ist und meine Bitten erhört“, sagt Börsel der MAZ. Er betont, dass Besucher weiterhin in die Südkapelle eintreten können, aber maximal zwei und mit einem Mindestabstand von zwei Metern. Bei einem klassischen Sonntagsgottesdienst sitzen in den Wintermonaten laut Jonas Börsel zwischen 20 bis 30 Personen in der Katharinenkirche, sein Videoclip hat hingegen deutlich mehr Menschen erreicht. Videostreams denkbar: Die Videobotschaft des Geistlichen ist für ihn eine Premiere, er denkt jetzt über neue Angebote nach. Auch ein Streaming der Predigten ist langfristig möglich. Momentan hat die Sankt-Katharinengemeinde 1800 Mitglieder. Ältere Gläubige müssen auf die Botschaften des Pfarrers nicht verzichten. Sie erhalten seine Worte gedruckt und als Brief per Post. Privat wünscht sich Jonas Börsel, dass die Havelstädter in sich gehen und nachdenken, „wie sich die Gesellschaft“ im Alltag bewegt. „Für viele ist die Situation mit großen Ängsten verbunden. Meine Hoffnung ist aber, dass die Menschen verstehen, wie wichtig es ist, sich zurückzunehmen, damit es anderen gut gehen kann“, sagt der 37-Jährige. Die nächste Videobotschaft von Pfarrer Jonas Börsel erscheint Sonntag, den 29. März. Zuschauer können den Clip ab 10.30 Uhr auf www.katharinengemeinde.de sehen. Die MAZ-Redaktion hat eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, in der Informationen, Entwicklungen und Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie in der Stadt gesammelt werden. Gleichzeitig soll die Gruppe einen geschützten Raum für Menschen zum Austausch und auch der gegenseitigen Information und Hilfe bieten. Wer in Sachen Corona auf dem Laufenden bleiben will, klickt hier. Von André Großmann

Brandenburg an der Havel - Coronavirus: Pfarrer Jonas Börsel sendet Videobotschaft an Brandenburger