Die bildende Künstlerin verantwortet derzeit ein Projekt, das Schulkinder der fünften und sechsten Klassen für einen bewussteren Umgang mit dem Thema Essen sensibilisieren soll. Das halbjährige Vorhaben mit dem Titel „Die Kunst zu speisen“ verbindet dabei gemeinsame Aktionen rund um das Thema Kochen mit vielfältigen künstlerisch-praktischen Tätigkeiten.
„Die Jungen und Mädchen erlangen in dem halben Jahr Kenntnisse über Speisen, deren Einkauf und Verarbeitung – und das immer ganz nah am Objekt, sie dürfen viel selbst ausprobieren“, sagt Jutta Pelz. So waren die Grundschüler Ende März bereits im Restaurant Am Humboldthain zu Gast, wo sie zunächst ein Menü entwarfen, dieses im Anschluss auf die Teller zauberten und natürlich auch selbst verköstigen durften. „Man hat gesehen, dass den Schülern das sehr viel Spaß gemacht hat“, berichtet Projektleiterin Jutta Pelz.
Kombiniert werden die Aktionen rund ums Speisen mit der Betrachtung und Interpretation von Kunst, die sich mit dem Thema befasst. „Die Kunstgeschichte ist voll von Beispielen, die sich rund ums Essen drehen“, sagt Pelz. Sie findet es außerordentlich wichtig, dem Nachwuchs kulturelle Institutionen über die Anstrengungen der Schulen hinaus näher zu bringen. So folgen auf den jüngsten Besuch im Archäologischen Landesmuseum, das eine Führung rund ums Thema Essen in der Vergangenheit organisierte, weitere Exkursionen. „Zum Beispiel habe ich einen Termin in der Berliner Gemäldegalerie organisiert“, sagt Pelz. Auch dort dürfen die Schüler wieder selbst künstlerisch aktiv werden.
Dass er eine Menge von dem Projekt hält, bestätigt auch Tobias Oechsle. Der künstlerische Leiter der Wredow’schen Zeichenschule lobt vor allem die kunstpädagogischen und sozialen Aspekte: „Wir haben sehr gern zugesagt, in der Sache als Partner aufzutreten.“ Er und sein Team übernehmen vorrangig die verwalterischen Aufgaben, die vom Geldgeber, dem Bundesverband bildender Künstler, verlangt werden.
Die Schüler indes erstellen zum Abschluss im Juni ein Rezeptbuch, in dem alle Erfahrungen niedergeschrieben werden. Zusätzlich wird es eine Fotodokumentation geben. „Diese wird auch bei uns vorgestellt“, sagt Oechsle, der sich zudem darauf freut, ein Exemplar des Buches in den Bestand seiner Einrichtung aufzunehmen.
Von Philip Rißling