Die Ortsteile von Brandenburg an der Havel in Zahlen

Kirchmöser, Plaue, Gollwitz, Göttin, Klein Kreutz/Saaringen, Mahlenzien, Schmerzke und Wust, das sind die Ortsteile unserer beschaulichen Stadt Brandenburg an der Havel. Für viele Brandenburger ist ihre Stadt an der Havel die schönste Stadt, und auch viele Touristen zieht es jährlich in die Stadt. Aber wer weiß eigentlich, welcher Ortsteil die besten Verkehrsanbindungen vorweist? Wie viele Frauen und Männer es in den Ortsteilen gibt? Und wo man die besten Chancen hat, die Liebe seines Lebens zu finden? Der Informationsdienst der Statistikstelle der Stadt Brandenburg an der Havel veröffentlichte kürzlich zum allerersten Mal einen Ortsteilbericht über die Havelstadt. Auszubildende der Stadtverwaltung spürten für diesen die Besonderheiten der Ortsteile auf. Wir haben nun eine Auswahl an spannenden, lustigen und informativen Fakten aus diesem Berichteheft zusammengetragen, um ein kleines bisschen mehr Wissen unter die Bevölkerung zu bringen. Die meisten Jahre auf dem Buckel: Die meisten Menschen fürchten sich vor dem Altern. Die ersten grauen Haare und Beschwerden im Kreuz, lassen die meisten in Panik verfallen. Das Alter jedoch stellt auch Weisheit und jede Menge Geschichte dar. Aus diesem Grund muss sich Platzt 1 nicht für sein Alter schämen. Stolze 823 Jahre hat der Ortsteil Plaue schon auf dem „Kasten“. Im Jahr 1197 wurde erstmals ein gewisser „Henrycus de Plawe“ erwähnt, auf dessen Name sich Plaue zurückführen lässt. Platz 2 geht an den Ortsteil Schmerzke. Dieser Ort wurde erstmals im Jahr 1267 urkundlich erwähnt. Die Bronze-Medaille gewinnt das kleine Göttin, welches im Jahr 1304 zum ersten Mal Erwähnung in einer Urkunde fand. Auf Platzt 4 folgt Klein Kreutz/Saaringen. Dieser Teil Brandenburgs wurde im Jahr 1320 erstmals als „Crucewitz“ und Saaringen als „Saaringe“ erwähnt. Es folgen Wust, dass 4 Jahre später erstmals urkundlich erwähnt wurde, Kirchmöser, welches 1356 als „Möser“ in der Urkunde von Großwusterwitz Bekanntheit erlangte, Ortsteil Mahlenzien im Jahr 1365 als „Malenczyn“ und der jüngste Ortsteil auf Platz 8, Gollwitz, das 1375 im Landbuch der Mark Brandenburg vorgebracht wurde. Für sein Hohes Alter muss sich also niemand schämen! Wer hat die größere Fläche? Und schon wieder glänzt der Ortsteil Plaue auf Platz 1 und das mit einer Größe von 2862 Hektar. Auf dieser Fläche finden zum Vergleich ca. 4000 Fußballfelder ihren Platz. Diesmal auf dem Treppchen landet Kirchmöser und holt sich die Silbermedaille mit einer Fläche von 2691 Hektar. Auf den dritten Platzt dräng sich Klein Kreutz/Saaringen mit einer Größe von 1250 Hektar. Hinter den Siegern: Gollwitz mit einer Fläche von 1205 Hektar, Göttin mit 1038 Hektar, Schmerzke mit einer Größe von 905 Hektar, Mahlenzien auf Platz 7 mit 898 Hektar und auf Platzt 9 das kleine, aber feine Wust mit einer Gesamtgröße von 890 Hektar. Jeder Ort hat in der Stadt Brandenburg einen besonderen Platz. Es kommt also doch nicht auf die Größe an. Auf der Suche? Die Anzahl der Singles auf einen Schlag: Single sein kann schon ziemlich frustrierend sein. Besonders im Corona-Jahr 2020, in dem man die meiste Zeit Zuhause verbringen musste, fühlten sich viele Menschen besonders einsam. Probleme, Sorgen und Ängste mussten alleine bewältigt werden. Für bessere und zweisame Aussichten auf das Jahr 2021 gibt der Bevölkerungsbericht der Stadt Brandenburg nun Aufschluss. Im Jahr 2019 waren von den 3699 Bewohnern Kirchmösers 1979 Personen noch zu haben. Ob alle 1979 von ihnen offen für eine neue Partnerschaft sind, gibt der Bericht leider nicht preis. Plaue wies im Jahr 2019 1168 ledige Personen auf. Gollwitz kann mit seinen 477 Bewohnern leider nicht mit einer großen Anzahl an Singles für den Markt glänzen, trotzdem kommt der Ortsteil auf 175 Alleinstehende Personen. Weitere 174 Ungebundene kann der Ort Wust dazu steuern. Auch die 58 Junggesellen aus dem Ortsteil Mahlenzien nehmen wir gern mit in die Bilanz auf. Schmerzke kann 576 Singles vorweisen, Klein Kreutz/Saaringen hält 399 Singles bereit und auch über die 413 weiteren Einzelgänger werden sich ein paar suchende Brandenburger und Brandenburgerinnen wohl freuen. Auf ein Jahr 2021 voller Liebe und Zweisamkeit. Die beste Verkehrsanbindung: Wie kommt man am Besten vom einen zum anderen Ort? Natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Welcher Ortsteil Brandenburgs verfügt nun aber über die meisten Verkehrsanbindungen? In dieser Kategorie kann sich der Ort Schmerzke einen Sieger nennen, denn vier verschiedene Buslinien finden ihren Weg in das kleine Örtchen. Platz 2, welche sich Kirchmöser und Wust teilen müssen sich hinter ihren Anbindungen nicht verstecken. Drei Buslinien fahren nach Wust und Kirchmöser ist täglich auf der Anzeigetafel des RE 1 (Berlin/Magdeburg) zu sehen. Mit jeweils zwei Buslinien reihen sich Plaue, Gollwitz, Klein Kreutz/Saaringen und Göttin auf einen Schlag auf Platz 3 ein. Das Schlusslicht in diesem Ranking bildet Mahlenzien, denn nur die Buslinie 562 führt in diesen Teil Brandenburgs. Zum Glück gibt es immer noch das Auto, welches die meisten von uns im Fall der Fälle von A nach B transportiert. Generation X nimmt überhand: „Generation X“, „Twentysomething“, „Slacker“ oder einfach „Faulenzer“ genannt. Aufgewachsen während steigender Arbeitslosenzahlen und mehreren Wirtschaftskrisen. Charakterisiert als eher pessimistisch und ambivalent, kamen diese Kinder als allererste mit den neuen Technologien in Berührung. Na, erkennen Sie sich hier wieder? Und wohnen heute in einem der acht Ortsteile Brandenburgs? Dann können Sie stolz von sich behaupten, in der Kategorie Alter Platz 1 zu belegen. Zwar leben in Schmerzke mehrheitlich Vertreter der „Generation X“, dennoch darf sich dieser Teil des schönen Brandenburgs mit einem Durchschnittsalter von 42,3 Jahren stolz als knackigster Ortsteil bezeichnen. Zudem gibt der Ortsteilbericht der Stadt Brandenburg darüber Aufschluss, dass dieser Teil seit 2014 immer jünger wird. Haben in ein paar Jahren dann vielleicht auch Generation Alpha, Generation Z und die Millennials (zu Deutsch „Jahrtausender“) die Chance auf die Führung? Man kann nur spekulieren. Es folgen Klein Kreutz/Saaringen mit einem Durchschnittsalter von 44,9 Jahren, Mahlenzien mit 47 Jahren, Gollwitz mit 47, 2 Jahren, Göttin mit 48,3 Jahren, Wust mit 48,7 Jahren und Plaue mit 49,2 Jahren. Der Altersmäßig älteste Ortsteil ist demnach Kirchmöser. Hier beträgt das Durchschnittsalter 53,2 Jahre. Die geballte Reife in der Führung ist etwas durchaus positives, aber vielleicht arbeiten die Singles ja daran das Durchschnittsalter ein klein wenig zu senken. Wo es die meisten Alleinstehenden gibt ist nun ja wohl bekannt. Kirchmöser und Plaue – die Ortsteile des Widerstandes: Widerstand bedeutet Mut, bedeutet Gefahr, bedeutet Wandel. Widerstand ist etwas Essentielles, dass es braucht, um sich von Problematischen Verhältnissen loszulösen, welches es braucht, um eine gute, lebenswerte Zukunft zu schaffen. Aus diesem Grund können besonders die Bewohner Plaues und Kirchmöser mit erhobenen Hauptes erzählen, dass aus ihren Reihen Widerstandskämpfer und Bürgerrechtler stammen. Die für den Ortsteilbericht Verantwortliche Conny Grunicke der Fachgruppe Statistik und Wahlen nennt in dem Heft unter anderem die Persönlichkeiten Hermann Friedrich und Gerhard Hasse. Hermann Friedrich wurde im Mai 1885 in Plaue geboren und war ein kommunistischer Widerstandskämpfer. Er schloss sich 1920 der KPD an und arbeitete auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verdeckt in der Brandenburger KPD-Unterbezirksleitung weiter. Im August 1944 wurde er schließlich festgenommen und in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dort verstarb er am 7. November des selben Jahres durch brutale Misshandlungen der SS. Gerhard Hasse wurde am 7. April 1925 in Kirchmöser geboren. Er war ein leidenschaftlicher Chirurg, welcher in der DDR auch als Bürgerrechtler das Leben von vielen Menschen verbesserte. Der komplette Bericht über die Brandenburger Ortsteile ist zu finden auf der Internetseite der Stadt. Von Amira Moustapha