Die schlimmste Ecke für Radfahrer ist der Bahnübergang an der Plane

Nicht nur für MAZ-Leser Ulrich Taube ist die Planebrücke samt Bahnübergang für Radfahrer „die schlimmste Ecke“. Etliche haben die dortige Verkehrssituation als extrem gefährlich eingestuft. Eine Lösung für das Problem sollte absolute Priorität haben, schreibt Jens Gericke und meint sogar: „Ich erwarte dort den ersten Toten“. Unübersichtlich und eng: „Ich wohne seit 40 Jahren auf der Eigenen Scholle und habe den Eindruck, das sich die Situation von Jahr zu Jahr verschlimmert“, schildert Leser Matthias Buntrock. „Ich überquere den Übergang täglich, mal mit dem Fahrrad, mal mit dem PKW, und wir können von Glück reden das es bis jetzt nach meinem Wissen noch zu keinem schweren Unfall gekommen ist“, sagt er. Gerade im Sommer steigen viele Menschen auf das Rad, um ihre Arbeits- und Alltagswege zu erledigen. „Das ist politisch so gewollt - und diese Entwicklung soll im Sinne des Klimapakets sogar kräftig vorangetrieben werden“, heißt es seitens des ADFC. Allerdings hinkt der Straßenausbau hinterher und das Radfahren ist auch in der Havelstadt kein Vergnügen. Ein Problem schildert Christine Tollkamp, doch wo hapert es noch? Wenn Sie, liebe Leser, mit dem Rad unterwegs sind und einige Stellen als besonders problematisch oder gefährlich erachten, schreiben Sie uns gern eine E-Mail an brandenburg-stadt@maz-online.de. Benennen Sie die Straßenecke und schildern kurz die dortige Lage. Die Stelle zählt nicht als Unfallschwerpunkt, weiß Leserin Gabi Uebe von der Stadtverwaltung. „Das gilt sicher nur, solange dort noch nicht zu viel passiert ist“, sagt sie „Denn dass Radfahrer dort schon gestürzt sind, ist eine Tatsache.“ Grund ist die Unübersichtlichkeit vor Ort, da für die stadtauswärtigen Radler der Weg hinter der Schranke endet. Dann fehlt jegliche Kennzeichnung. Eigentlich müssten sie nun nach Straßenverkehrsordnung auf der Ziesarer Landstraße bleiben und dort bis zum Abzweig Wittstocker Gäßchen weiterfahren. Dann können sie die Straße kreuzen, um auf der gegenüberliegenden Seite den gekennzeichneten Radweg zu nutzen. Auswärtige sind überfordert: Doch die Realität ist eine andere. Normal ist, dass viele Radfahrer bei geschlossener Schranke die Straßenseite schon vor dem Bahnübergang wechseln. Der Seitenwechsel allerdings führt dazu, dass sich nach Öffnen der Schranke Radfahrer aus beiden Richtungen auf den Schienen begegnen – plus Autoverkehr. „Es gibt weiterhin die Situation, dass Radfahrer unmittelbar nach dem Bahnübergang, aber hinter der Leitplanke zum Radweg fahren“, beschreibt Gabi Uebe. Sie kreuzen dann die entgegenkommenden Autos. Die Brandenburgerin hat gemerkt, dass die örtlichen Gegebenheiten vor allem Auswärtige auf die Probe stellen. Davon gibt es einige, weil der Havelradweg über den Bahnübergang führt. „Täglich trifft man direkt hinter der Schranke zwischen Sandfurthweg und Ziesarer Landstraße Radfahrer, die Orientierung suchen“, erzählt Gabi Uebe. „Dort wäre eine Karte mit dem Standort und den Möglichkeiten der Weiterfahrt sehr notwendig.“ Sandfurthweg als Ausweichstrecke? Sinnvoll findet sie es in diesem Zusammenhang, den Sandfurthweg als Ausweichstrecke kenntlich zu machen. „Das wäre eine prima Entlastung für alle, die Richtung See wollen“, sagt Uebe. Wer den Sandfurthweg Richtung Wilhelmsdorf nutzt, spart mehr als zwei Kilometer ein. Allerdings ist die Strecke über mehr als einen Kilometer sehr beschwerlich, weil der Weg dort voller Schotter und Schlaglöcher ist. „Optimalerweise könnte der Sandfurthweg bis zur Brücke am Sandfurthgraben nur noch als Radweg aufgerüstet werden“, sagt Gabi Uebe. „Dann bleibt dortigen Radfahrern im Sommer auch das „Staubschlucken“ erspart.“ Einig sind sich die Leser übrigens, dass die Situation am Bahnübergang alle Verkehrsteilnehmer unangenehm berührt. „Das ist für niemanden gut, auch nicht für die Autofahrer“, weiß Gabi Uebe. Von Antje Preuschoff