Beim Herbstfest in Wust konnten die Besucher richtigen Ehrgeiz entwickeln. Taubenstechen und Kegeln waren angesagt und gegen einen kleinen Obolus für den guten Zweck durfte sich jeder messen.
Familieninterne Duelle waren genauso beliebt wie die Konkurrenz unter Freunden. Alles blieb natürlich sportlich fair, denn das Zusammentreffen auf dem Festplatz in Wust ist vor allem vom Gemeinschaftsgeist aller Vereine des Dorfes getragen.
Unter der Regie des Ortsbeirates tun sich in jedem Jahr der Feuerwehrverein, der Kulturverein, die Angler und der Bootsschuppenverein zusammen, um vor allem den Einheimischen aber auch gern gesehenen Gästen ein buntes Programm zum Mitmachen, zum Zuschauen und zu Genießen zu bieten. Gefördert wird die große Feier auch durch die Stadt Brandenburg.
Das schöne Wetter haben die Wuster aber selbst bestellt. Bei spätsommerlichem Sonnenschein tummelten sich am Sonnabend hunderte Gäste auf dem Festplatz. „Wir haben es auch schon einmal mit einem Sommerfest versucht, aber der Herbst hat sich jetzt bei uns als besserer Termin etabliert“, sagte Ortsvorsteher Lothar Schmidt. Vor allem die vielen Familien sind braungebrannt und gut erholt aus den Sommerferien zurück. „Wir wollen ja besonders den Kindern im Ort etwas bieten und jetzt sind wirklich alle da“, sagte Schmidt.
Besonders die Feuerwehr bemüht sich um den Nachwuchs. Neun Kinder werden zurzeit in der Jugendabteilung betreut und trainieren einmal in der Woche unter der Regie von Jugendwart Jennifer Schultze und ihrem Stellvertreter Kevin Struck das richtige Verhalten zukünftiger Brandschützer.
Die Wuster Floriansjünger sind extra für das Herbstfest handwerklich tätig geworden und haben ein Haus-Modell für den Löscheinsatz mit der Kübelspritze gebastelt. Auch auf der Kegelbahn ging es um Feuerwehrnachwuchs. „Natürlich gibt es Preise für die Besten zu gewinnen, aber alles was übrig bleibt, fließt in die Jugendarbeit der Feuerwehr“, bestätigte Schmidt.
Der Ortsvorsteher betreut beim Herbstfest traditionell einen Stand, an dem ebenfalls Zielgenauigkeit gefragt ist. Taubenstechen heißt die Geschicklichkeitsspiel, bei dem eine Holztaube mit so viel Fingerspitzengefühl auf eine Zielscheibe gependelt werden muss, dass möglichst eine zehn dabei herausspringt.
Zur Tradition beim Wuster Herbstfest zählt nicht nur, dass die Damen aus dem Kulturverein für das üppige Kuchenbuffet zuständig sind, die Kindertanzgruppe eine neue Choreografie im großen Festzelt präsentiert und das in der Dämmerung eine großes Feuer entzündet wird.
Außerdem feiert der alljährlich erscheinende Foto-Kalender mit Motiven aus Wust und der umgebenden Natur immer seine Verkaufspremiere beim Dorffest. „Einwohner stellen uns dafür die Motive zu Verfügung“, sagte Schmidt. Jeder Monat ist so mit einem Bild illustriert, das die Lebensqualität im Dorf an der Havel bezeugt und dem Kalender zum Bestseller macht.
Von Christine Lummert