Duell mit Waffen: Wissenschaftler kämpfen auf dem Hof des Landesmuseums

Mit Hiebschwertern und Äxten treten Philipp Roskoschinski und Adam Nawrot im Klostergarten des Archäologischen Landesmuseums gegeneinander an. Das Duo zeigt bei einer 20-minütigen Vorstellung die Waffen von Germanen, Römern, Slawen, Wikingern und aus dem Dreißigjährigen Krieg. Warum Waffen faszinieren: „Waffen faszinieren Menschen. Ihnen wurde Bedeutung zugesprochen. Mich interessiert, was sie über ihren Träger und seine Gesellschaft aussagen“, sagt Historiker Adam Nawrot. Für ihn zeigen Kampftechniken, wie sich Menschen auf Konflikte vorbereitet haben. „Sie dokumentieren, ob die Waffe, die man trug, zum Kampf in der Gruppe zum Krieg oder zum Duell im Morgengrauen gedacht war“, sagt der 41-Jährige. Berater für ZDF, Arte und Netflix: Adam Nawrot arbeitet für die Firma Kaptorga und ist als Berater für ZDF, Arte und Netflix tätig. Er unterstützt Produktionen mit geschichtswissenschaftlicher Expertise. Er betont, dass die Vorführung der drei Epochen Antike, Frühmittelalter, Frühe Neuzeit in der Havelstadt besonders ist. „Wir haben zwei angestellte Schneider, die unsere Kostüme fertigen, einen angestellten Handwerker der Waffen fertigt und unabhängige Kollegen, bei denen wir unsere Repliken, Requisiten und Kostüme fertigen lassen“, sagt der Creative Director. Geschichte der Schwerter: Er und sein Team zeigen 12 Waffen, verschiedene Rüstungsteile und Schilde. „Dabei werden wir in den Vordergrund rücken, was uns fasziniert, die Wechselwirkung zwischen Veränderungen in der Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf Kleidung, Waffen, und Kampfweise“, sagt er. Der Pressesprecher des Landesmuseums Michael Schneider betont, das Gäste in die Welt von Schild, Pike und Schwert eintauchen. Er steht vor einem Exemplar mit der Klingeneinschrift „Ulfberht“ die 90 Zentimeter lang ist und vermutlich aus der ersten Hälfte des zehnten Jahrhunderts stammt. Historiker vermuten die Ursprünge der damaligen Hightech-Waffen im rheinischen Frankenreich. „Es interessiert die Menschen, wer mit wem gekämpft hat und wie. Deshalb ist die Führung eine gute Gelegenheit für eine Zeitreise“, sagt Historikerin Fatima Wollgast. Info: Die Präsentation „Mit Schild und Degen-Waffen und Kampftechniken im Wandel der Zeiten“ startet Sonntag, den 20. September. Gäste erleben ab 11.15 Uhr die Waffen der Germanen und Römer. Infos und Anmeldung unter 03381/4104112 Von André Großmann