Einheit wird im Brandenburger Dom 2020 im kleinen Kreis gefeiert

Seit nunmehr 26 Jahren organisiert der Brandenburger Rotary-Club – seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Brandenburger Rathaus – die Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Brandenburger Dom. So auch in diesem Jahr am 3. Oktober, wenngleich auch unter ganz besonderen Corona-Bedingungen. Wo sonst fast 500 Menschen dicht gedrängt den Worten der Besinnung und Erbauung lauschen, sich gemeinsam erinnerten und am Ende zur Begleitung der Brandenburger Symphoniker die Nationalhymne stehend sangen, , werden in diesem Jahr nur gut 100 Menschen mit Abstand sitzen und lauschen. Selbst das Singen ist untersagt. War es bisher so, dass der Rotary-Club sich Zeitzeugen und Wegbegleiter der ersten Stunden und Jahre des vereinten Deutschlandes als Festredner geholt hatte und dabei so klangvolle Namen wie Wolfgang Huber, Frank-Walter Steinmeier oder Rudolf Seiters und Matthias Platzeck an die Kanzel holte, will der neue Rotary-Präsident Christian Mieke neue Wege gehen. Er hat als Festrednerin die gebürtige Neustrelitzerin Adriana Lettrari nach Brandenburg eingeladen, die ab 6. Oktober neue Geschäftsführerin der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommer wird. Neue Generation an Festrednern: Lettrari gehört zur Generation der Wendegeborenen und zum „Netzwerk dritte Generation Ostdeutschland“ und arbeitete zuletzt als Organisationsberaterin in Berlin, Zürich und Rostock. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, 2017 von der Europäischen Bewegung International als „Women of Europe“. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr im Dom für geladene und angemeldete Gäste. Bereits eine Stunde zuvor wird es eine kleine Rotary-Kaffeetafel im Domhof geben, zu der Gäste gern gesehen sind, wo allerdings auch auf Abstand und Mund-Nase-Schutz geachtet wird. Kaffeetafel vor dem Festakt: Uhr öffnet die Rotary-Kaffeetafel auf dem Vorplatz des Domes. Für die musikalische Umrahmung sorgen Domorganist Marcel Fladerer-Armbrecht und die Brandenburger Symphoniker unter ihrem neuen Chefdirigenten Olivier Tardy. „Wir bedauern es, dass wir in diesem Jahr nicht wie gewohnt 500 Menschen begrüßen können, die diesen Ehrentag mit uns feiern“, sagt Christian Mieke. Doch er sei guter Hoffnung, dass man im kommenden Jahr in gewohnter Manier feiern werde und sich in ferner Zukunft noch an diesen 3. Oktober 2020 und dessen Umstände erinnern wird. Schwieriges Jahr: Ähnlich sieht das Brandenburgs Oberbürgermeister Steffen Scheller, der am 3. Oktober ein Grußwort halten wird. Sein Büroleiter Carsten Tüchelmann meint: „Das ist ein verflixtes Jahr. Da müssen wir durch, dann wird es wieder besser.“ Walter Krüsmann, der die Veranstaltung seit Jahren organisiert, ist überzeugt: „So schwierig wie 2020 war die Organisation noch nie. Doch nach der Nationalhymne und dem Festakt werden wir alle wissen, dass es sich gelohnt hat und warum wir das als Rotarier tun.“ Von Benno Rougk