Fachkräftenachwuchs für Brandenburg: 19 Facharbeiter feierlich freigesprochen

19 Auszubildende, 19 bestandene Prüfungen: Am Freitag konnten erneut Jungfacharbeiter ihre Abschlusszeugnisse von der Spezialmaschinenbau und Ausbildungs GmbH (Spema) entgegen nehmen. „Wir sind zufrieden, dass alle ihr Ziel erreicht haben“, sagte Betriebsleiter Hanjo Sawitzki. Zur feierlichen Freisprechung im Alten Pumpenhaus in Kirchmöser gratulierte auch Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU). „Heute erleben Sie die Befreiung vom Prüfungsstress“, sagte Scheller. „Freuen Sie sich über den guten Abschluss dieser schwierigen Etappe.“ Fachkräftenachwuchs als Standortfaktor: „Sie haben während Ihrer Ausbildungsjahre viel Fleiß und Ausdauer bewiesen und so fachliches Können erworben“, meinte der Oberbürgermeister. Damit sei der Grundstein gelegt. Doch Scheller gab den jungen Facharbeitern mit auf den Weg, lebenslang zu lernen und sich fortlaufend weiterzuentwickeln. „Die Probleme von morgen können wir nicht mit dem Wissen von gestern bewältigen“, begründete er. Die neuen Industrie-, Werkzeug- sowie Konstruktionsmechaniker stammen aus neun verschiedenen Betrieben, die mit der Spema im Verbund mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) kooperieren. Viele verbleiben auch weiterhin in ihren Ausbildungsstätten. „Für uns als traditionsreicher Industriestandort und für die gesamte Wirtschaftsregion Westbrandenburg ist ein gut ausgebildeter Fachkräftenachwuchs ein bedeutsamer Standortfaktor“, sagte Scheller, bevor er den 19 Gesellen viel Freude und Anerkennung im zukünftigen Beruf wünschte. Die Bundestagsabgeordnete Dietlind Tiemann (CDU), die seit ihrer Zeit als Bürgermeisterin traditionsgemäß bei der Freisprechung vorbeischaut, freute sich ebenfalls über den Zuwachs an Facharbeitern. „Wir haben im Bundestag die berufliche Bildung sehr stark auf dem Schirm“, sagte sie in ihrer Ansprache. Dabei ginge es vor allem auch um die Aufwertung dieses Ausbildungsweges, um ihn attraktiver für Abiturienten zu gestalten. „Prüfungszeit war schweißtreibend“: Zu den neuen Facharbeitern zählt Johannes Jänicke, der nun den Brief als Industriemechaniker in den Händen hält. Der 26-Jährige hatte seine Ausbildung um ein Jahr verkürzen können. Das gelingt nur mit Note 1,0 in der Schule und einem guten Namen bei der Firma, sagte er stolz. Jänicke kommt aus Halle und hat sich dort bei einem Konzern beworben. Kirchmöser will er aber nicht komplett den Rücken kehren. „Es ist ein süßes, kleines Örtchen. Ich will auch ab und an meine alten Kollegen besuchen“, sagte er. Für Dustin Koffke ist der Ausbildungsabschluss die Möglichkeit, wieder richtig in Brandenburg sesshaft zu werden. Eigentlich ist der 29-Jährige gelernter Koch, hat zwischenzeitlich in Hildesheim gelebt. „Das war vom Zeitaufwand und Einkommen nicht so dankbar“, begründet er seine Umschulung zum Industriemechaniker. Koffke hat bei der MGW Gleis- und Weichenbau GmbH & Co.KG gelernt und wird dort übernommen. „Die Prüfungszeit war schweißtreibend, aber jetzt geht es voran“, freute er sich mit Blick auf sein Zeugnis. Gemeinsam mit den anderen Facharbeitern feierte Koffke die bestandenen Prüfungen im Pumpenhaus. Für Essen und Trinken sorgte wie immer die Berufsorientierte Schule (BOS) Kirchmöser. Während in diesem Jahr eine eher kleine Gruppe ihre Zeugnisse entgegen nahm, sind 2021 mehr Abschlüsse zu erwarten, teilte Hanjo Sawitzki mit. Im entsprechenden Jahrgang sind aktuell 30 Auszubildende. „Unter anderem hat das Stahlwerk unheimlich die Auszubildendenzahlen angehoben“, begründet er das. Von Antje Preuschoff

Kirchmöser - Fachkräftenachwuchs: 19 Facharbeiter feierlich freigesprochen