Fantasievolles in Schwarz-Weiß: Laura Hari zeigt ihre Buchillustrationen

Die Kunst sucht sich ihren Weg. So auch bei Laura Hari. In mehrfacher Hinsicht, denn die Brandenburgerin ist nicht nur nach einer kreativen Pause zur Kunst zurück gekehrt, sondern kann sie nun – nach dem Corona-Lockdown – wieder öffentlich zeigen. Ab sofort hängen die jüngsten Werke der Künstlerin im Restaurant auf dem Marienberg. Zu entdecken sind die Illustrationen aus ihrem Kinder- und Jugendbuch „Malon Meerpol – Mayapán“. Neue zeichnerische Herausforderung: Laura Hari hat mit dem Titel im April ihr zweites Buch veröffentlicht. Sie holt damit die Kreativität immer mehr in ihr Leben zurück, nachdem diese einige Jahre pausierte. Dabei ist die 37-Jährige der Kunst schon lange verbunden. In Brandenburg hat sie bereits zu Schulzeiten unter ihrem Mädchennamen Laura Haase ausgestellt, später auch Bildende Künste in Berlin studiert. Doch die Vernunft übernahm zunächst. Laura Hari fokussierte sich auf Medizinstudium, Promotion und ihre Arbeit als Assistenzärztin in der Neurologie der Asklepios-Klinik. Sie tat keinen Pinselstrich mehr. Das änderte sich erst mit der Geburt ihrer Tochter im März 2017. Sie schrieb ihr Debüt „Der Tag, an dem ein Delphin-Zebra-Schmetterling vom Papier verschwand“ und untermalte es mit zauberhaften farbenfrohen Aquarellen. Vor kurzem folgte „Malon Meerpol – Mayapán“, die abenteuerliche Geschichte um einen Jungen, der über ein Buch in die fantastische Parallelwelt Mayapán eintaucht. Zeichnerisch stand Laura Hari dabei vor einer neuen Herausforderung. Weil der herausgebende Autumnus Verlag nur schwarz-weiß druckt, musste sie sich ein entsprechendes Illustrationskonzept ausdenken. „Ich habe so gut wie nie in der monochromen Art gezeichnet“, gibt die 37-Jährige zu. Auch Grafikprogramme, wie sie Illustratoren heute zu Rate ziehen, sind ihr weitgehend fremd. Mix aus Realität und Fantasie Da sie befürchtete, dass Bleistiftstriche im Druck an Qualität verlieren, wählte sie ein anderes Mittel. „Ich habe mir eine Palette mit Finelinern besorgt“, erzählt Laura Hari. „Das birgt auch ein Risiko. Du kannst ja nichts rausradieren.“ Doch der Künstlerin ist die Technik in Fleisch und Blut übergegangen. „Es gab keinen Ausschuss. Ich habe jedes Bild angefangen und zu Ende geführt.“ Grundlegende Anregungen für die Bebilderung gab ihr die Realität. „Für Malon und seinen Vater habe ich mir netterweise Gesichter aus dem Freundeskreis geliehen“, sagt die Künstlerin. Und: „Eine Maya-Stele sauge ich mir ja nicht aus den Fingern. Da habe ich nach einer passenden Abbildung gesucht.“ Es gibt viel zu entdecken: Den Rest machte ihre schöpferische Kreativität. „Ich habe zeichnerisch dazu gedichtet“, beschreibt Laura Hari. Aus diesem Gemisch sind letztendlich beeindruckende Illustrationen entstanden – fein, fantasie- und detailreich zugleich. Gerade letzteres sorgt dafür, dass der Betrachter sich ruhig ein wenig Zeit nehmen sollte. „Es sind Zeichnungen, an die man gut rangehen kann und ganz viel entdeckt“, weiß Laura Hari. Die Bilder hat sie nun in chronologischer Reihenfolge aufgehängt. Die ersten zwei – übrigens farbigen Werke – sind die Umschlagillustrationen. Dann folgen die 18 Zeichnungen, die die Kapitel des Buches säumen. Laura Hari ist froh, die Originale endlich im Restaurant zeigen zu können. Eigentlich war das schon zum Erscheinungstermin von „Malon Meerpol –Mayapán“ Anfang April geplant. Knapp zwei Monate später hat die Kunst dann doch ihren Weg gefunden. Auch wenn die geplante Vernissage mit Lesung durch die Corona bedingten Auflagen entfallen muss. Von Antje Preuschoff

Brandenburg an der Havel - Fantasievolles in Schwarz-Weiß: Laura Hari zeigt ihre Buchillustrationen