Finaler Entwurf für den Skatepark in Hohenstücken vorgestellt

Ein langwieriges Projekt kommt endgültig ins Rollen. Am Donnerstagabend wurde der Planungsentwurf für den Skatepark an der Willibald-Alexis-Straße vorgestellt. Rund 25 Interessierte kamen ins Bürgerhaus Hohenstücken, um sich anzuschauen, was auf dem Gelände genau passieren soll. Bis zu diesem finalen Entwurf ist viel Zeit vergangen. Ursprünglich hatte sich der Rollklub Brandenburg eine Skaterhalle gewünscht. Nach beinahe elf Jahren ist das Projekt 2018 als unrealisierbar und unfinanzierbar ad acta gelegt worden. Die Entscheidung für eine abgespeckte Variante fiel: Die vorhandenen Skateranlagen in der Willibald-Alexis-Straße sollen nun zu einem Skatepark ausgebaut werden. 320 000 Euro für Sanierung und Neuanlage: Nach mehreren Beteiligungsrunden, präsentierte Architekt Stefan Gutjahr vom Planungsbüro Hradil aus Neuruppin nun also den endgültigen Entwurf. Insgesamt 320 000 Euro stehen für den Skatepark zur Verfügung. Dabei sind 80 000 Euro städtische Mittel für die Sanierung des bereits bestehenden Teils vorgesehen. 240 000 Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ stehen für die Neuanlage einer 500 Quadratmeter großen Freifläche bereit. Während der bisherige Teil sich insbesondere für BMX-Fahrer eignet, sollen auf dem neuen Stück vorrangig Skateboarder und Inlineskater auf ihre Kosten kommen. Die betonierte Erweiterungsfläche wird von einer so genannten Quarterpipe mit Hip/Corner im Norden und einer Bank Hip und Corner mit Slappy Curb im Süden flankiert. Grob gesagt befinden sich damit oben und unten die Anfahrtselemente für die Skater. In der Mitte dann werden die eigentlichen Spaß- und Fahrelemente installiert, wie es Gutjahr ausdrückt. Dabei soll unter anderem die bereits bestehende Mini-Ramp passgenau wieder an ihren bisherigen Platz gestellt werden. Nicht alle Wünsche sind umsetzbar: Was die Sanierung des vorhandenen Teils angeht, können nicht alle Wünsche erfüllt werden. „Den selbst angelegten Pumptrack für die Mountainbiker zum Beispiel hätten wir gerne hergerichtet“, sagt Projektkoordinatorin Heike Liebmann von der Stadtplanungsgesellschaft BBSM. „Das geht nicht, sonst hätten wir Abstriche machen müssen bei den Geräten, die neu hinzu kommen.“ Auch Beleuchtung ist aus den vorhandenen Mitteln nicht finanzierbar, wie sie auf Nachfrage aus dem Publikum erläutert. „Wir haben bei jeder Maßnahme überlegen müssen: Macht es das besser?“, sagt sie. Auch die Lampen seien dieser Überlegung zum Opfer gefallen. Saniert werden nun unter anderem die bestehenden Sitzgelegenheiten, aber auch die rissige Oberfläche soll neu gemacht werden. Welche Beschichtung dafür am besten geeignet ist, konnte beim Treffen nicht ausgelotet werden. Der Rollklub will sich dafür noch einmal zusammen setzen. Baubeginn für Juni 2020 vorgesehen: „Wir sind etwas in Zeitnot“, gab Andrea Kutzop vom Fachbereich Stadtplanung den Clubmitgliedern allerdings mit auf den Weg. „Es ist ein städtisches Projekt, wir müssen viele Vergabeanforderungen berücksichtigen“, führte sie aus. Spätestens Mitte April soll ausgeschrieben werden, um im Juni 2020 endlich mit dem Bau starten zu können. Drei Monate sind als Bauzeit veranschlagt. Das Gelände wird dann voll gesperrt. „Wir wollen möglichst im Oktober Eröffnung feiern“, meinte Kutzop. Die Nutzer können bis dato nur auf die kleinere Skateanlage in der Sophienstraße ausweichen, weiß sie. Für den Rollklub-Vorsitzenden Robert Weißbach ist die Sperrung im Sommer ein Drops, den er gern schluckt, wenn der Skatepark dafür endlich realisiert wird. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, die das Projekt vorangetrieben haben. „Wir sind super beeindruckt und hoffen, dass wir jetzt wieder gemeinsam an einem Ort fahren können“, sagte er. Integrationsprojekt im besten Sinne: Die Rollklub-Mitglieder haben sich nicht nur bei den Planungen eingebracht, sondern kümmern sich auch regelmäßig um die Anlage in der Willibald-Alexis-Straße. Das wurde bei dem Treffen deutlich. Sie beseitigen Vandalismusschäden und säubern den Platz. „Es sind einige unter uns, die schon häufiger Besen gekauft haben“, merkte ein Skater dazu an. Sein Wunsch: „Wir brauchen eine Möglichkeit, wo wir die Sachen lagern können.“ „Man sieht, wie super engagiert die Mitglieder sind, das benutzbar zu halten“, lobte Heike Liebmann im Anschluss an die Veranstaltung. Die Anlage sei jetzt schon ein wichtiger Treffpunkt im Stadtteil. Mit der Erweiterung soll sich das noch verstärken. „Es ist ein Integrationsprojekt im besten Sinne“, meint die Stadtplanerin zum Vorhaben Skatepark. Von Antje Preuschoff

Brandenburg an der Havel - Finaler Entwurf für den Skatepark in Hohenstücken vorgestellt